In NRW ist die Situation stabil: Radio NRW bleibt trotz (vergleichsweise sehr) geringer Verluste - 9000 Hörer weniger - inzwischen zum 26. Mal hintereinander das größte Angebot als Verbund der lokalen Privatwellen mit 1,64 Millionen Hörern. Lokalfunk brummt ergo auch an Rhein und Ruhr. Beim WDR nimmt indes die Zahl der Hörfunkmillionäre zu: WDR 2 hievt sich mit einem Plus von 55.000 wieder über die magische Grenze und verzeichnet nun 1,03 Millionen Durchschnittsstundenhörer. Der WDR-Jugendsender 1 Live gewinnt weitere 9000 Hörer und erreicht nun 1,1 Millionen Hörer.

Im Norden hat NDR 2 nun erst recht die Nase vorn: Der Sender kann in der Region Nielsen I weiter stark wachsen – nach einem Plus von 112. 000 Hörern bei der MA 2012 Radio II: Es kommen nun weitere 128.000 Hörer obendrauf, der stärkste absolute Zugewinn der MA 2013 Radio I. Macht 924.000 Fans pro Werbestunde – die Million wird greifbar. Die Verluste eindämmen kann in Schleswig-Holstein dieses Mal der private Sender R.SH. Er verliert "nur" 5000 Hörer und kommt nun auf eine Reichweite von 213.000 Hörern. Ein Blick auf Niedersachen: Hit-Radio Antenne gibt dort den Gewinn der letzten MA zu Hälfte wieder ab (minus 32.000 Hörer). Dort registriert die ag.ma jetzt 343.000 Hörer. Auch Radio ffn kann das Niveau der Sommer-MA nicht halten – 13.000 Hörer wandern wieder ab und der Privatsender sackt mit 489.000 Hörer unter die magische Grenze von einer halben Million.

Beim Blick auf den hessischen Radiomarkt zeigt sich, dass Platzhirsch FFH seinen Platz jenseits der 500.000-Hörer-Marke gut pflegt. 26.000 neue Häörer kommen hinzu, macht zum Frühjahr 2013 550.000 Fans in der durchschnittlichen Werbestunde. Die Töchter schwächeln indes; die Oldie-Welle Harmony FM geht auf 23.000 Hörer zurück, Planet Radio verliert sogar 18.000 auf jetzt genau 100.000 Durchschnittsstundenhörer. Beim HR können HR 3 und das junge You FM punkten – mit 12.000 beziehungsweise 13.000 Hörern mehr als noch in der vergangenen MA. Radio Bob kann weiter wachsen und freut sich über 11.000 neue Fans bei jetzt 64.000 Hörern ab zehn Jahren.

Viele Verluste gibt es im Südwesten: Dort geben private wie öffentlich-rechtliche Wellen Hörer ab, am stärksten SWR 1 Rheinland-Pfalz (minus 51.000 auf 186.000 Durchschnittsstundenhörer) und Antenne 1 (minus 32.000 auf 262.000). Zugewinne gibt es durchaus, wie etwa beim Mannheimer Radio Regenbogen mit 11.000 zusätzlichen Hörern (287.000 Hörer ab zehn Jahren). Doch das Plus einiger Wellen reicht nicht aus, um den Gesamtverlust in der Region auszugleichen – belegt auch durch das Reichweitenminus im privaten Vermarktungsangebot Radio-Kombi Baden-Württemberg (minus 76.000 Hörer).

Erleichterung dagegen bei dem einen oder anderen Sender im Osten, der bei der MA 2012 Radio II leiden musste. MDR 1 Radio Sachsen macht den Verlust der vergangenen Analyse mehr als wett und gewinnt 105.000 Hörer hinzu – wie eingangs erwähnt. Die öffentlich-rechtliche Welle zählt nun 476.000 Hörer. Stark auch die junge Schwesterwelle MDR Jump: Dort macht die ag.ma 59.000 zusätzliche Hörer aus (341.000). Im Privatfunk profitieren die Ostseewelle (plus 22.000 auf 211.000 Hörer pro Stunde) oder auch Radio PSR, das Teile seiner Verluste der letzten MA wieder ausgleichen kann. Hier kommen ebenfalls 22.000 Hörer hinzu – PSR ist aktuell mit 183.000 Hörern ab zehn Jahren gelistet. Radio SAW bleibt trotz des Verlust von 36.000 Hörern stärkster privater Einzelsender im Osten (258.00 Hörer ab zehn Jahren pro Werbestunde).

Verluste und Gewinne halten sich im hart umkämpften Raum Berlin diese Mal die Waage. Hier kann Platzhirsch 104.6 RTL 23.000 neue Hörer sein eigen nennen – bei nun 223.000 Durchschnittsstundenhörern. BB Radio büßt weitere 53.000 Hörer ein und rutscht auf nun 162.000 Fans ab. In Berlin kann sich die Marke Energy bewähren – plus 6000 auf nun 60.000 Durchschnittsstundenhörer heißt die Bilanz. In Hamburg gehen Energy dagegen 4000 Hörer verloren, in der Region Stuttgart 8000, in München – nach diversen Umbauten – gar 32.000 Hörer. An der Isar büßt Energy damit mehr als die Hälfte seiner Hörer auf nun 30.000 Hörer pro Werbestunde ein.

Auf den Tag bezogen hat der ARD-Hörfunk die Nase weiter vor: Täglich schalten rund 38,4 Millionen Hörerinnen und Hörer ein öffentlich-rechtliches Programm ein. Das entspricht 52,3 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab zehn Jahren. Bei den privaten Hörfunksendern sind es 33 Millionen Hörerinnen und Hörer täglich - macht 45,0 Prozent. Der Wechsel der RTL-Sender zur RMS im vergangenen Jahr wirkt sich auf den Privatfunkvermarkter RMS nicht aus: Die von AS&S Radio vermarkteten Stationen gewinnen laut ag.ma 122.000 Hörer hinzu, die Privaten der RMS verlieren 246.000 Hörer.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.