Der Accelerator unterscheidet sich von anderen Startup-Incubatoren grundlegend. Investiert wird nur in Geschäftsideen, die sich mit Inhalten, Werbung, Technologien und Services beschäftigen. In den vergangenen zwei Jahren wurden über den ersten Fonds 19 Startups aus zehn Ländern unterstützt. Laut NMA erhielten mehrere Startups Folgefinanzierungen in Millionenhöhe, zum Teil auch aus den USA wie im Fall von Spectrm. Neben anderen investierten North Base Media, Lerer Hippeau Ventures sowie Axel Springer und Bertelsmann 1,5 Millionen US-Dollar in das Unternehmen, das inzwischen mehr als 50 Medienunternehmen zu seinen Kunden zählt. Sie alle nutzen die Spectrm-Technik, um News über Nachrichtenservices wie den Facebook-Messenger zu verbreiten.

Startups können sich zwei Mal im Jahr für ein sechsmonatiges Programm bewerben, Sie bekommen bis zu 50.000 Euro für maximal zehn Prozent der Unternehmensanteile und on top eine intensive Mentoren-Betreuung. Im Gegenzug versprechen sich die Investoren vor allem Einblicke in neue Technologien und Innovationen. Eine Fortbildungsmaßnahme, die sie selbst nicht auf die Beine stellen könnten. Deshalb sieht sich NMA auch mehr als externes Forschungs- und Entwicklungslabor für die Gesellschafter und nicht als Investmentvehikel. Die Leistung sei "Innovation as a Service", wie Lumma es bezeichnet. Allein in den letzten zwei Jahren kamen laut Lumma um die 600 Bewerbungen auf den Tisch. Und diesen "deal-flow" konnten sich die Investoren auch jeweils einsehen.

Dabei sind die Kosten überschaubar. Zwischen 200.000 und einer Million Euro investiert jeder Partner in den neuen Fond – natürlich auch mit Chancen auf einen lukrativen Exit. Bis Ende 2017 nimmt der NMA weitere Investoren Unternehmen aus den Bereichen Medien, Werbung, Technologe und Dienstleistung an Bord, vorausgesetzt, die Partner wollen die Produkte der jungen Firmen auch testen und einsetzen.


Autor: Leif Pellikan

ist Redakteur beim Kontakter und bei W&V. Er hat sich den Ruf des Lötkolbens erworben - wenn es technisch oder neudeutsch programmatisch wird, kennt er die Antworten. Wenn nicht, fragt er in Interviews bei Leuten wie Larry Page, Sergey Brin oder Yannick Bolloré nach.