Studie zur mobilen Internetnutzung:
Nicht ohne mein Smartphone
Rund neun von zehn Smartphonenutzer sind täglich online. Bei den Jungen gewinnt Instagram an Relevanz, während Facebook weiter verliert. Das ergab die aktuelle "Mobile 360°"-Studie von G+J EMS.
Das Smartphone ist aus dem Lebensalltag der Deutschen nicht mehr wegzudenken: Zwar ist die Zahl der User, die täglich (mehrmals) mit ihrem Mobile-Device ins Internet gehen, wieder leicht zurückgegangen. Doch nach wie vor liegt diese auf einem extrem hohen Niveau. Zu diesem Ergebnis kommt die achte Welle der G+J EMS Mobile 360° Studie, die regelmäßig aktuelle Fakten und Trends rund um die mobile Internetnutzung untersucht.
Demnach gehen 88 Prozent der Mobiler mit ihrem Smartphone ins Netz (versus 91 Prozent im Vorjahr). Vor allem die Jungen sind über zwei Stunden täglich online.
Dabei zählen die Kommunikation über Messenger (81 Prozent) sowie der Bezug von aktuellen Informationen (77 Prozent) zu den Hauptgründen für die Internetnutzung auf dem Smartphone. Dabei ist auch ein Vergleich der Mediennutzung in den unterschiedlichen Generationen interessant: Bei den Unter-30-Jährigen greifen 71 Prozent sogleich zum Handy, wenn sie sich informieren wollen, bei den 60-Jährigen und älter sind es nur 32 Prozent. Vor allem die Älteren vertrauen mehr den journalistischen Medienangeboten (78 Porzent), aber auch noch die Mehrheit der Jüngeren (56 Prozent) weiß diese Angebote zu schätzen. Einigkeit herrscht dagegen im Misstrauen gegenüber den sozialen Netzwerken: Über alle Generationen hinweg werden diese Plattformen als besonders gefährdet angesehen, zur Verbreitung von Fake News missbraucht zu werden.
Nichtsdestoweniger kommen gerade die Jüngeren kaum noch ohne Social Media aus: 76 Prozent der Teens und 78 Prozent der Twens geben dies als Nutzungsgrund an, bei den Mobilern insgesamt sind es 48 Prozent. Vor allem Instagram hat in den letzten drei Jahren seine Reichweite bei den Unter-30-Jährigen von 55 Prozent auf 79 Prozent enorm steigern können. Auch die Nutzung von Snapchat steigt (von 31 Prozent in 2017 auf 38 Prozent in 2019). Facebook dagegen hat im gleichen Zeitraum kontinuierlich verloren (von 71 Prozent auf 53 Prozent).
Fokussierte Nutzung von Podcasts
Die Studie hat außerdem die Podcast-Nutzung genauer unter die Lupe genommen, mit dem Ergebnis: Was die Audio-Nutzung angeht, sind Podcasts sehr beliebt. 90 Prozent der Mobiler kennen Podcasts, fast die Hälfte der Befragten hat sie auch schon genutzt. Dabei sind die User extrem konzentriert: 90 Prozent derjenigen, die Podcasts hören, machen entweder nichts nebenbei oder nur Dinge, die sie nicht davon ablenken. Gerade diese fokussierte Nutzungssituation macht Podcasts zu attraktiven Werbeumfeldern - zumal drei Viertel der Hörer Werbung akzeptiert, wenn dadurch das Angebot kostenfrei bleibt.
Generell ist eine Akzeptanz von Mobile Werbung vorhanden, solange sie die Nutzung nicht stört. Zwar geben 65 Prozent an, dass Werbung in Apps und im mobilen Internet sie stört. Doch über die Hälfte nimmt sie in Kauf, wenn dadurch die Nutzung der App oder der Website kostenfrei ist. Und ein Drittel der Befragten hat schon mal auf einen Werbebanner auf Smartphones geklickt.
Das Erstaunliche ist: Obwohl für 74 Prozent der Mobiler die Vorteile überwiegen herrscht von Jung bis Alt der Wunsch vor, dass Smartphones eine geringere Rolle in der Gesellschaft spielen würden. Gerade die Jüngeren sehen durchaus, dass das mobile Device sie absolut im Griff hat: Weit über die Hälfte erwischt sich regelmäßig dabei, dass sie in Gesellschaft anderer ihr Handy benutzen, und finden, dass sie sich in ihrem Alltag zu sehr darauf verlassen.