Werbung für E-Commerce boomt:
Nielsen-Bilanz: Der Werbemarkt im Januar
Ein starker Start ins Werbejahr für Kino, Mobile, Radio und TV: Laut Nielsen Media Research müssen nur wenige Gattungen brutto Federn lassen.
Nielsen Media Research belegt nach Bruttozahlen einen überwiegend soliden Start ins neue Werbejahr – besonders bei Kino, Mobile, Radio, Fernsehen – und sogar bei Zeitungen. Diese Gattungen können damit größtenteils guten Lauf vom Vorjahresende fortsetzen oder Verluste wieder wettmachen.
Insgesamt kommt für die klassischen Medien im Januar ein ordentliches Plus von 3,28 Prozent im Vergleich zum Vorjahresstart bei den Bruttowerbeerlösen zusammen. Gut 2,1 Milliarden Euro wurden laut den Forschern im Januar in Werbung investiert – etwas weniger Zuwachs als vor einem Jahr, aber wieder das meiste davon für den Klassiker TV-Werbung.
Die Zahlen im Detail: Die wenigen Minuszeichen kommen zum Auftakt des Bruttowerbejahres aus dem Internet, das sein Werbewachstum in Mobile verlagert hat, aus dem Segment der Zeitschriften und von der Außenwerbung. Zumindest Brutto kann sich übrigens die große Gattung der Tageszeitungen - seit Jahren eher auf der Verliererseite - dieses Mal klar im Plus bewegen. Erneut fällt damit der Jahresstart laut Nielsen positiv aus.
Ein immer dickeres Brett bohrt indes nach absoluten Zahlen das Fernsehen. Mit jetzt knapp 947 Millionen Euro an Bruttowerbeumsatz in den ersten vier Wochen des Jahres sind im Vorjahresvergleich noch einmal rund 70 Millionen Euro mehr mit TV-Reklame umgesetzt worden.
Nach Prozenten siegt indes das Kino, das zur Jahreswende mit diversen Filmerfolgen gut einsteigen konnte: 57,2 mehr Bruttoumsatz als noch im Vorjahresjanuar erzielen die Lichtspielhäuser und Vermarkter mit großformatigen Kampagnen. Das reicht, um nach Prozenten Mobile abzuhängen (siehe Tabelle).
Online wirbt am meisten, Ferrero und Lidl geben Gas
Als Top-Branche steht in der Nielsen-Bruttostatistik inzwischen nachhaltig der Bereich E-Commerce ganz oben; im Januar wurden brutto knapp 140 Millionen Euro dank der Werbung der Onlinehändler wie Amazon oder Zalando umgesetzt. Die Autobauer als Werbungtreibende holen wieder auf. VW, BMW, Opel und Co. geben zum Jahresauftakt fast 7 Prozent mehr für Werbung aus. Macht mit 136 Millionen Platz 2 im Branchenranking, gefolgt von Online-Dienstleistungen (134 Millionen).
Größter Werbungtreibender laut Nielsen ist zum Jahresstart weiterhin Procter & Gamble mit einem weiteren Sechstel mehr an Bruttospendings im Vergleich zum ohnehin starken Vorjahresjanuar. Dahinter folgt Media-Saturn und auf Platz drei Ferrero. Der Süßwarenkonzern geht deutlich werbeintensiver ins neue Jahr. Dessen Bruttobudget liegt um 85 Prozent über dem Vorjahresstart.
Noch mehr zugelegt hat der Discounter Lidl, der nach einer kleinen Verschnaufpause wieder intensiv wirbt. Nielsen weist hier ein Bruttoplus von 158 Prozent gegenüber dem Januar 2016 aus.