In dem FAZ-Kommentar wurden in Form einer rhetorischen Frage aus Sicht des Presserats die Behauptungen aufgestellt, dass adoptierte Kinder aufgrund einer wegfallenden "Inzest-Hemmung" ungleich stärker der Gefahr eines sexuellen Missbrauchs ausgesetzt seien und dass diese Gefahr bei homosexuellen Eltern aufgrund ihrer Homosexualität besonders hoch sei. Ein schwerer Verstoß gegen das Diskriminierungsverbot nach Ziffer 12 des Pressekodex – urteilt der Presserat.

Gegen zwei Regionalzeitungen – darunter das Traunsteiner Tagblatt - wurde jeweils eine Rüge ausgesprochen. Grund: Die Autoren hatten Doppelfunktionen. Dies ließe sich nicht mit glaubwürdiger Berichterstattung vereinbaren.

Hinzu kommt eine Rüge wegen mangelhafter Kennzeichnung von Werbung – für Focus Online. Das Burda-Portal hatte eine Story über Bankgebühren mit Link zur Website einer Bank versehen, auf der diese ihre Kontomodelle mit dem anderer Geldinstitute verglich. Das, so fand der Presserat, sei bezahlte Werbung für diese Bank. "Für die Leser war dies nicht erkennbar. Vielmehr erweckte die Veröffentlichung den Eindruck einer unabhängigen redaktionellen Berichterstattung", heißt es. 


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.