TV-Konzern:
ProSiebenSat.1 mit schwachem Geschäftsjahr 2018
Der TV-Konzern ProSiebenSat.1 kämpft mit sinkenden Werbeerlösen und Umsätzen. 2019 will der neue Vorstandsboss Max Conze massiv in Digitales und ins Programm investieren.
Der TV-Konzern ProSiebenSat.1 kämpft mit sinkenden Erlösen im Werbefernsehen und will seine Digitalgeschäfte deshalb schnell ausbauen. Nach weiter sinkenden Werbeumsätzen im ersten Quartal rechnet der Medienkonzern im für das Geschäftsjahr mit annähernd stabilen.
Der Gewinn dürfte aber durch Investitionen ins Programm und für den Aufbau der gemeinsamen Streaming-Plattform mit dem TV-Konzern Discovery, 7TV, belastet werden, teilte ProSiebenSat.1 mit.
Im vergangenen Jahr halbierte sich der Gewinn nach hohen Abschreibungen auf 248 Millionen Euro. "2018 war kein Jahr, mit dem wir zufrieden sein können, da wir die Schwäche im TV-Werbegeschäft noch nicht ausreichend mit dem Wachstum im Digital- und Commerce-Bereich ausgleichen konnten", erklärte Vorstandschef Max Conze.
Der Umsatz sank um zwei Prozent auf vier Milliarden Euro - auch weil das Video-on-Demand-Portal Maxdome und der Online-Fitness-Anbieter 7NXT nicht mehr in die Konzernzahlen eingingen. Das Betriebsergebnis sank um vier Prozent auf 1,0 Milliarde Euro.
Wo investiert wird
Statt gut 80 Prozent sollen die Aktionäre nun nur noch die Hälfte des Gewinns als Dividende ausgezahlt bekommen - die andere Hälfte braucht Conze für den Konzernumbau. 120 Millionen Euro will er dieses Jahr zusätzlich investieren in das Fernsehprogramm mit mehr lokalen Inhalten, in digitale Plattformen und in genauer adressierbare Werbung investieren. Weitere 100 Millionen Euro brauchen ProSiebenSat.1 und sein Partner Discovery für die neue Streaming-Plattform.
2018 stieg der Anteil des Nicht-Werbegeschäfts leicht auf 44 Prozent der Umsätze (Vorjahr: 43 Prozent). Diesen Anteil will der Konzern weiter steigern. "Die Ergebnisse des vierten Quartals zeigen klar, dass ein diversifizierter Umsatz der Erfolgsschlüssel für die Zukunft der Gruppe sein wird", erklärte der scheidende Finanzvorstand Jan Kemper.
Nach einem guten Start im Januar und Februar seien die Werbeumsätze im März rückläufig, heißt es in der Mitteilung. Das Werbegeschäft werde "voraussichtlich unter Vorjahr abschließen". Für das erste Quartal 2019 rechnet der Konzern daher mit "rückläufigen Werbeerlösen". Dies liege auch an dem späten Ostertermin in diesem Jahr.
tn/mit dpa