Branchennews in Kürze:
Schweglers Mediennotizen
"SZ"-Reporter für "Panama Papers" ausgezeichnet, Presserat muss "Spiegel"-Trump-Cover prüfen, Zeit Online geht mit #D17 ins Wahljahr, Radioplayer mit Webradio, ARD mit Tagessieg.
"Süddeutsche Zeitung". Die drei "SZ"-Investigativ-Reporter Bastian Obermayer, Frederik Obermaier und Vanessa Wormer sind als "Journalisten des Jahres" ausgezeichnet worden. Damit wird ihr Beitrag zur Aufdeckung der "Panama Papers" im Frühjahr 2016 gewürdigt.
Nach den Recherchen, an denen die Zeitung federführend beteiligt war, haben Politiker, Prominente und Sportler in hunderttausenden Briefkastenfirmen in Panama ihr Vermögen geparkt.
Die Jury, die für das "Medium Magazin" über die Preisträger zu entscheiden hatte, nannte die "Panama Papers" den "Scoop des Jahres" und die Recherchen ein "Musterbeispiel für kollaborativen Journalismus, der über Medien- und Ländergrenzen hinweg komplexe Themen bearbeitet".
Vergeben wurden Auszeichnungen in zehn weiteren Bereichen. Die ZDF-Moderatorin Dunja Hayali erhielt sie in der Kategorie Politik, nicht zuletzt für "ihre klugen Interviews" im ZDF-"Morgenmagazin". In der Kategorie Unterhaltung wurde ZDF-Moderator Jan Böhmermann ausgezeichnet.
Der Filmemacher und Gründer der Produktionsfirma dctp, Alexander Kluge, der in der kommenden Woche 85 Jahre alt wird, erhielt den Ehrenpreis für sein Lebenswerk. dpa/Unternehmensangaben.
"Der Spiegel". Wird mit seinem umstrittenen Cover zu Donald Trump, das der in den USA lebende Kubaner Edel Rodriguez entworfen hat, nach bisher 16 Beschwerden ein Fall für den Presserat - wie "Meedia.de" berichtet und die Branche kommentiert:
Ach Du scheiße, der Presserat! https://t.co/4YiKBfFoVo
— Jan Böhmermann (@janboehm) 8. Februar 2017
Zeit Online. Startet mit #D17 im Bundestagswahljahr ein "journalistisches Großprojekt, um das Land mit Datengeschichten, Essays, Reportagen, interaktiven Projekten und Veranstaltungen neu zu beschreiben".
Das neue Sonder-Ressort launcht zum Auftakt die Serie "Heimatreporter", in der Redakteure von Zeit Online und "Zeit" in ihre Heimat reisen, um Themen aus Politik und Gesellschaft zu recherchieren. Darüber hinaus organisiert die Redaktion Veranstaltungen, bei denen sie politisch Andersdenkende miteinander ins Gespräch bringen will.
Das neue Ressort #D17 wird von Christian Bangel und Philip Faigle betreut. Unternehmensangaben.
Radioplayer. Die App für mobilen Radiokonsum erweitert sein Portfolio über die klassischen deutschen Sender hinaus – und nimmt ab sofort Webradio-Only-Betreiber auf. Sie könnten "Mitglied der Radioplayer-Familie" werden, heißt es.
Die gemeinsame Radio-App der privaten und öffentlich-rechtlichen deutschen Radiosender nimmt als erstes Webradio Detektor.fm auf, das sich mit seinen beiden Hauptstreams "Wort" und "Musik" aufschaltet. Unternehmensangaben.
ZDF. Hebt Jan Böhmermann aufs Schild. Der Sender will dem Satiriker möglichst viel Freiraum geben, er soll Zugpferd für die ZDF-Senderfamilie sein. "Er soll sich selbst und seine Sendung weiterentwickeln. Wir versuchen, ihm dafür möglichst viel Unterstützung und Freiraum zu geben", sagte ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler über Böhmermanns "Neo Magazin Royale" im Digitalkanal ZDF Neo. "Eine Late-Night-Show mit Böhmermann plant Himmler in absehbarer Zeit nicht: "Er ist so einzigartig als Typ, so dass man ihn in keine Schublade stecken kann. Das ist auch das Besondere an ihm."
Ein anderer "Bestseller" wird dagegen bald zu Ende gehen. Das ZDF will die Krimi-Reihe "Bella Block" mit dem Ausscheiden von Hannelore Hoger beenden. Himmler. "Dann muss man den Mut haben, bei den Samstags-Krimis neue Figuren aufzubauen wie etwa "Helen Dorn" mit Anna Loos oder "Kommissarin Heller" mit Lisa Wagner." Hoger will die Rolle, die sie seit der Erstausstrahlung 1994 spielt, abgeben. Der letzte Fall soll in diesem Jahr verfilmt werden. Via dpa.
RTL. Verschiebt das Finale seiner Show "It takes 2" am Sonntag in die späten Abendstunden. Statt zur Hauptsendezeit um 20.15 Uhr geht es erst um 23.20 Uhr los. Grund seien die zuletzt schwachen Quoten. "Wir haben uns entschieden, das Finale am gleichen Tag zu zeigen, aber später", sagte ein RTL-Sprecher.
In der bereits im November produzierten und von Daniel Hartwich und Julia Krüger moderierten fünfteiligen Show zeigen Prominente, dass sie auch singen können - mit Unterstützung von professionellen Sängern.
Am vergangenen Sonntag kam "It Takes 2" nur noch auf 1,62 Millionen Gesamtzuschauer und einen Marktanteil von 4,6 Prozent. Auf dem Sendeplatz um 20.15 Uhr sendet RTL stattdessen den Fantasy-Film "Snow White & The Huntsman". Via dpa.
Sky 1. Wenn Xavier Naidoo ab 17. Februar um 20.15 Uhr beim neuen Entertainmentsender die erste Show der Reihe "Xaviers Wunschkonzert Live" aus seiner Heimatstadt Mannheim präsentiert, dann sind auch Singer-Songwriter Tim Bendzko und Popsänger Laith Al-Deen mit von der Partie. Sie ergänzen das Team um Naidoo, Metal-Queen Doro Pesch und Entertainer Tom Gaebel.
Durch die mehrteilige Live-Showproduktion von Naidoo Entertainment im Auftrag von Sky führt neben dem Sänger selbst Sky-Moderatorin Esther Sedlaczek. Die zweite Show ist am 21. April, ebenfalls um 20.15 Uhr auf Sky 1 zu sehen. Unternehmensangaben.
Eurosport. Erweitert sein olympisches Sportportfolio und setzt als "Home of the Olympics" auch auf den Modernen Fünfkampf. Der Discovery-Sender hat dafür eine Vereinbarung mit der Union Internationale de Pentathlon Moderne (UIPM) geschlossen und wird die wichtigsten Veranstaltungen auf den Eurosport-Plattformen abbilden.
Die pan-europäische Vereinbarung umfasst die wichtigsten internationalen Wettkämpfe wie das Weltcup-Finale in Litauen im Juni und die Weltmeisterschaften in Ägypten im August. Unternehmensangaben.
ARD. Hat sich mit dem Fußball-DFB-Pokal am Mittwochabend im deutschen Fernsehen klar durchgesetzt. Der 1:0-Sieg des FC Bayern München gegen den VfL Wolfsburg interessierte ab 20.45 Uhr im Ersten 6,78 Millionen Zuschauer ab 3 Jahren. Der Gesamtmarktanteil betrug 21,8 Prozent.
Die Dokumentation "Prinz Philipp - Ein Leben für die Queen" in der Reihe "ZDF Zeit" sahen um 20.15 Uhr im Zweiten 4,04 Millionen Gesamtzuschauer (12,1 Prozent). Unternehmensangaben.