Mit deutlich mehr Schaum vor dem Mund tritt indes der Hörunk-Part des VPRT in Person von Klaus Schunk am Donnerstag auf. Er rügt die "Trimedialität als Ausbaustrategie im ARD-Radio". Stein des Anstoßes ist das Projekt BR Puls. Seit einer Woche hat der Bayerische Rundfunk sein neues Jugendprogramm im Angebot, das Internet, Digitalradio, TV, Social Media, Events und auch ein UKW-Fenster bei der Popwelle Bayern 3 umfasst. Besonders ärgert Schunk, den Vorsitzenden des Fachbereichs Radio und Audiodienste im VPRT sowie Geschäftsführer von Radio Regenbogen, dass der BR schon der zweite Sender nach dem SWR sei, der unter der Prämisse "Trimedialität" (Radio, Fernsehen, Online) Tatsachen schaffe.

Schunk schimpft: "Was aus so genannten multimedialen Testversuchen werden kann, hat ‚Das Ding‘ vom SWR gezeigt, das jetzt ganz offiziell als Programm beauftragt werden soll. Erst Pilotprojekt, dann trimedial aufgestelltes Zielgruppenprogramm. Unter dem Deckmantel einer effizienten multimedialen Verwertung findet eine schleichende Ausweitung des öffentlich-rechtlichen Angebots über sämtliche Plattformen statt, wobei im Falle von ‚Das Ding‘ selbst das bewährte UKW mit Stützfrequenzen für den ungebremsten Programmausbau herhalten muss." Rechtliche Grenzen wie Programmzahldeckelungen oder die Einhaltung von Telemedienkonzepten könnten so unterlaufen werden, moniert der VPRT-Manager. Er will nun auch, dass die Zahl der Internet-Radioprogramme verbindlich zu begrenzen sei. Auch sollten sich die ARD-Anstalten an die Vorgaben zur Durchführung von Drei-Stufen-Tests halten.

Schunk und der VPRT wollen nun BR Puls im Auge behalten. Er droht, dass sich die private Konkurrenz "bei Bedarf auch an die Rechtsaufsicht und den BR-Rundfunkrat" wenden würde.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.