Christian Nienhaus wird mit der neuen Struktur in gewisser Weise nun sein eigener Nachfolger. Der 57-Jährige war zwischen 2001 und 2008 bereits Verlagsboss von Springer Flaggschiff Bild. Nun übernimmt er wieder die Verantwortung für die Print-Geschäfte der Bild-Gruppe. Deren bisherige Geschäftsführerin Donata Hopfen wechselt als neue Geschäftsführerin zum Datenbündnis Vermi, an dem auch Springer beteiligt ist.

Der Umbau dürfte auch massive Folgen in den nachfolgenden Hierarchieebenen der Verlagsgruppe nach sich ziehen. Bislang hatte jeder Tochterverlag eigene Verantwortliche für Bereiche wie Marketing, Vertrieb oder IT. Künftig soll all dies in den beiden Großbereichen aufgehen. Inwieweit Kosten und Stellen eingespart werden, ist unklar. Offiziell heißt es dazu: "Potenziale können so noch besser genutzt und Komplexität abgebaut werden".

Für Werbekunden "wird sich nichts verändern"

Welche Folgen sich aus Springers Trennung in Print und Digital für den Vermarkter Media Impact ergeben, ist ebenfalls noch offen. Die Gemeinschaftsfirma mit der Essener Funke-Gruppe hatte sich eigentlich schon vor Jahren als integrierter Vermarkter positioniert, der Werbeplätze medienübergreifend aus einer Hand anbietet. Eine Springer-Sprecherin erklärt dazu auf W&V-Anfrage: "Für die Werbekunden wird sich durch die neue Struktur nichts verändern. Sie werden auch weiterhin crossmediale Angebote und klare Ansprechpartner vorfinden". Wer Nienhaus als Chef der Media-Impact Geschäftsführung nachfolgt, bleibt  offen, ebenso wie die künftigen Rollen der Media-Impact-Geschäftsführer Daniela Sakowski, Carsten Schwecke und Harald Wahls. Zur Nachfolge Caspars bei WeltN24 gibt es bislang ebenfalls keine Informationen. "In Kürze" will der Verlagskonzern "weitere Details zur Aufstellung der Digital- und Print-Verlagsbereiche bekanntgeben", heißt es in der Mitteilung.


Autor: Thomas Nötting

ist Leitender Redakteur bei W&V. Er schreibt vor allem über die Themen Medienwirtschaft, Media und Digitalisierung.