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"The Athletic" plant internationale Expansion
Das amerikanische Sport-Digitalmagazin will schon dieses Jahr schwarze Zahlen schreiben und bald die Marke von einer Million Abonnenten erreichen. Fußball soll ein Schwerpunktthema werden.
In einer neuen Finanzierungsrunde konnte The Athletic weitere 50 Millionen Dollar an Wagniskapital einsammeln. Damit haben die Investoren, angeführt von der Venture-Capital-Firma Bedrock Capital, insgesamt schon 139,5 Millionen Dollar in das Anfang 2016 gelaunchte Sport-Digitalmagazin gesteckt. Der Unternehmenswert wurde inzwischen auf rund eine halbe Milliarde Dollar angesetzt, wie die Nachrichten-Website Axios berichtet.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Digital-only-Medien hat sich The Athletic von Beginn an für ein Finanzierungmodell über eine harte Zahlschranke entschieden. Das Monats-Abonnement kostet 9,99 Dollar, bei einem Jahres-Abo reduziert sich die monatliche Gebühr auf 4,99 Dollar.
Dafür bietet das Magazin nach eigener Aussage "eine Sportberichterstattung im Weltklasse-Format, die man sonst nirgendwo finden kann". Tatsächlich haben die beiden Gründer Alex Mather und Adam Hansmann zahlreiche renommierte Autoren für ihr Projekt gewinnen können. Die Zahl der Vollzeit-Mitarbeiter ist inzwischen auf über 500 gestiegen, davon arbeiten 85 am Hauptsitz in San Francisco.
Berichtet wird über ein weites Spektrum unterschiedlichster Sportarten – von Football über Baseball und Basketball bis zum Fußball. Dabei setzt The Athletic auf alle denkbaren journalistischen Formate: lange Lesestücke, Video-Analysen, Podcasts und Live-Gesprächsrunden zwischen Journalisten, Experten und Lesern.
Größtes Wachstumspotenzial beim Thema Fußball
Der offensichtlich recht erfolgreiche Launch in Großbritannien im August vergangenen Jahres hat vor allem den Fußball verstärkt in den Vordergrund gerückt. "Fußball war für uns etwas ziemlich Neues", sagt Mitgründer Mather. "Es ist die Sportart, die wahrscheinlich das größte Wachstumspotenzial hat. Deshalb werden wir in diesen Bereich weiter investieren."
Das neu eingesammelte Kapital soll deshalb hauptsächlich dazu verwendet werden, die redaktionellen Angebote in ausländischen Märkten auszubauen. "Wir sehen mittlerweile, dass unser Inhaltepaket einzigartig ist", so Mather. "Die Abonnenten erhalten Zugriff auf einen Journalismus, der die verschiedensten Sportarten und Ligen abdeckt – und das alles an einem Ort und mit einer Tiefe, die man sonst nirgends bekommt."
"Schon bald", so Mitgründer Hansmann, werde die Marke von weltweit einer Million Abonnenten erreicht. Damit könnte das Magazin bereits dieses Jahr in die Gewinnzone kommen.