Die 33 Jahre alte Show "Wetten, dass...?" wird unter anderem deswegen eingestellt, weil die Einschaltquoten mit Lanz als Nachfolger von Thomas Gottschalk stark zurückgegangen waren. Gottschalk hatte bei seinem Abschied 2011 mehr als 14 Millionen Zuschauer, Lanz bei seinem Einstieg 2012 noch über 13 Millionen. Dennoch halten sich bis heute Gerüchte, dass es unter Umständen doch noch weitergehen könnte. Dabei fällt auch immer wieder der Name Gottschalk. Erdacht und anfangs moderiert hatte die Familiensendung 1981 Show-Profi Frank Elstner.

Unter den Gästen am Samstag in Erfurt waren die 68-jährige US-Schauspielerin Diane Keaton, der Komiker Ralf Schmitz, die Fußball-Weltmeister Benedikt Höwedes (2014) und Horst Eckel (1954). Im Rahmenprogramm stellte die Band Tokio Hotel ihr neues Album "Kings of Suburbia" vor. Wettsieger wurde ein Quartett junger Männer, das aus Plastikflaschen ein Surfbrett zusammenbaute und es im Echtbetrieb 10 Sekunden testete. Weil er die Stadtwette verlor (100 Surfer mit Ausrüstung kamen zusammen), muss Lanz als Strafe bei seiner vorletzten Sendung in Graz am 8. November in landestypischer Tracht auftreten. Am 13. Dezember steigt das Finale in Nürnberg.

Was passiert dann mit Lanz? Die "Bild am Sonntag" will erfahren haben, dass sein Talk eventuell viermal statt wie bisher dreimal die Woche zu sehen sein wird. Das ZDF kommentierte dies nicht.

Den Samstagabend-Thron holte Lanz aber dennoch, gefolgt von der RTL-Show "Das Supertalent" mit Jurychef Dieter Bohlen. 4,86 Millionen Menschen (17,3 Prozent) interessierten sich dafür. Allerdings: Beim jüngeren Publikum zwischen 14 und 49 Jahren schnitt die RTL-Show mit 25,4 Prozent Marktanteil deutlich besser ab als "Wetten, dass ...?" mit 14,5 Prozent.

Gut schlug sich gegen die Shows der ARD-Abenteuerfilm "Die Legende der Maske" mit Claudia Michelsen, der auf 4,02 Millionen Zuschauer
(13,8 Prozent) kam. Die anderen Konkurrenten lagen weit dahinter: Auf den Sat.1-Sciencefiction "Star Trek" entfielen 1,43 Millionen
Zuschauer (5,1 Prozent), auf die vier Stunden Lange Vox-Dokumentation "Broiler oder Burger - Deutscher Alltag vor der Wende" 1,19 Millionen
(4,9 Prozent) und auf das ProSieben-Drama "Der seltsame Fall des Benjamin Button" 1,12 Millionen (4,2 Prozent).

In der bisherigen Jahresbilanz liegt das ZDF mit 13,5 Prozent auf dem ersten Platz. Die ARD folgt mit 12,8 Prozent auf Rang zwei vor dem
privaten Marktführer RTL mit 10,2 Prozent. Sat.1 kommt auf 8,1 Prozent, ProSieben auf 5,5 Prozent, Vox auf 5,2 Prozent, RTL II und
Kabel eins jeweils auf 3,8 Prozent und Super RTL auf 1,7 Prozent.