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Gutachten forderte erst kürzlich mehr ZDF-Bewegtbild fürs Netz

Die Mainzer sehen in der neuen Mediathek keinen Rückschritt fürs Fernsehen zugunsten des Internets. "Das Medium Fernsehen ist quicklebendig - egal auf welchem Gerät bleibt hochwertiges Bewegtbild gefragt", erklärt ZDF-Chefredakteur Peter Frey per Mitteilung.

Erst Anfang Oktober hatte sich der Sender durch ein Gutachten mit dem Titel "Legitimation und Auftrag des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Zeiten der Cloud" versichern lassen: Gerade online seien Videos besonders nachgefragt und wichtig. Und im Internet, ergänzte ZDF-Intendant Thomas Bellut damals, liege die Zukunft. "Entscheidend wird sein, wie man im Netz unterwegs sein wird."

Intendant Thomas Bellut schwebt so eine Art Sender für die Cloud vor (Foto: ZDF).

Redaktionschef Gaddum betont jetzt, die Besucher könnten die Mediathek des öffentlich-rechtlichen Senders wie ein selbstständiges Videoportal nutzen. "Dennoch wissen wir: Ihr Erfolg wird nach wie vor durch die Verbindung zu den ZDF-TV-Kanälen gepusht." Künftig wollen die Mainzer noch öfter Sendungen online vorab ausstrahlen oder Pakete zum "Binge-Watching", zum "Koma-Glotzen".

Die neue ZDF-Mediathek ist über alle Geräte abrufbar

Seit 2002 gibt es die ZDF-Mediathek, die 2005 und 2007 überarbeitet wurde. Vor neun Jahren zählte der Sender rund neun Millionen Besuche von ZDF.de und Mediathek pro Monat, inzwischen sind es 45 Millionen. Die Version von 2007 besteht im Kern bis heute, 2011 kam eine App hinzu.

Die neue Mediathek ist nicht nur per Computer und Laptop zu sehen, auch auf Tablets und Smartphones - per Webseite oder App. Das Erscheinungsbild ist ähnlich. Die App bietet nur Videos. Auch im Smart TV wie HbbTV, Fire TV, Android TV, Apple TV kann das neue Angebot genutzt werden.

ps/dpa


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.