
E-Books: Ladenhüter des deutschen Buchmarkts
Knapp zehn Milliarden Euro werden in Deutschland jährlich mit Büchern umgesetzt, E-Books hatten daran auch 2010 nur einen verschwindend geringen Anteil.
In den USA sind sie längst ein Renner, die Deutschen haben darauf immer noch keine rechte Lust: Nur 21 Millionen Euro wurden hierzulande im vergangenen Jahr mit elektronischen Büchern umgesetzt, meldet die Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung. Das entspricht 0,5 Prozent des gesamten Umsatzes mit Büchern in Deutschland. Immerhin: Die Zahl der an E-Books interessierten Bundesbürger stieg 2010 von sieben auf neun Millionen. Tatsächlich gekauft haben ein elektronisches Buch im vergangenen Jahr aber nur 540.000 Menschen.
In den USA ist das anders. Dort hat das Internetkaufhaus Amazon im vergangenen Jahr erstmals mehr E-Books als Taschenbücher verkauft. In Deutschland nehmen elektronische Bücher selbst im Downloadmarkt nur eine kleine Nische ein. Die Umsätze mit aus dem Internet heruntergeladenen Medien-Dateien (Musik, Software, Games, Videos, Bücher) wuchs 2010 zwar um 54 Prozent auf insgesamt 417 Millionen Euro - E-Books hatten daran jedoch nur einen Anteil von fünf Prozent, meldet GfK Panel Services.
Erstaunliche sechzig Prozent aller verkauften E-Books in Deutschland sind belletristische Werke. Bücher am Bildschirm zu lesen, hat die GfK ermittelt, lehnen allerdings weiter eine große Mehrheit der Bundesbürger grundsätzlich ab. Nur langsam weicht die Widerstandsfront auf: Während 2009 noch 83 Prozent der 30.000 Befragten sich eine Buchlektüre via Display nicht vorstellen konnten, waren es im vergangenen Jahr nur mehr 78 Prozent.