
Pin-Group stößt zwei Töchter ab
Pin-Insolvenzverwalter Bruno M. Kübler sieht sich seiner erhofften "großen Lösung", also dem Verkauf möglichst großer Teile der Pin-Gruppe an einen Investor, ein Stück näher gekommen.
Pin-Insolvenzverwalter Bruno M. Kübler sieht sich seiner erhofften "großen Lösung", also dem Verkauf möglichst großer Teile der Pin-Gruppe an einen Investor, ein Stück näher gekommen. Die Tochtergesellschaften Pin Mail GmbH in Düsseldorf sowie die Pin Logistics GmbH mit Sitz in Hamburg und Erkrath geht an den Postlogistik-Dienstleister Xanto. Die beiden Firmen heißen künftig Xanto Mail GmbH und Xanto Logistics GmbH. Laut einer Mitteilung von Kübler vom Freitag hat Xanto zugesagt, die insgesamt 69 Mitarbeiter der beiden Gesellschaften zu übernehmen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Xanto ist für Kübler ein bekanntes Unternehmen. Die GmbH hat wiederum das überregionale Zustellnetz der Pin-Gruppe steuert. Durch die Übernahme der Pin Logistics GmbH in Eigenregie werde Xanto nunmehr unmittelbarer Vertragspartner der regionalen Pin-Gesellschaften. Will heißen: Xanto wird weiter nach Art einer Drehscheibe die Pin-Post aus dem gesamten Bundesgebiet entgegennehmen und für die Verteilung in die einzelnen Regionen sorgen. Xanto steige damit zu einem der führenden deutschen Postlogistik-Dienstleister auf, so der Insolvenzverwalter weiter.
"Die Übernahme der beiden Gesellschaften ist ein wichtiger Schritt zum Erhalt des bundesweiten Pin-Netzwerks", betonte Kübler. Durch das Outsourcing der Logistik an den erfahrenen Partner Xanto könne das Unternehmen auch mit der reduzierten Zahl der Regionalgesellschaften weiterhin in ganz Deutschland Post zustellen, so Kübler. Dies sei unverzichtbar auch im Hinblick auf den avisierte Verkauf möglichst großer Teile der Pin-Gruppe an einen Investor.
Verwaltungsrat und Insolvenzverwalter der schwer angeschlagenen Pin Group kämpfen seit Wochen für den Erhalt des Briefdienstleisters. Eigentlich ist der Plan, die "große Lösung", also den Verkauf der Gruppe als Ganzes an einen Investor, noch im April unter Dach und Fach zu bringen. Der jetzt erfolgte Verkauf von Unternehmensteilen an Xanto spricht eigentlich mehr für die zweite Variante: den Verkauf in Teilen und damit die Zerschlagung des Postdienstleisters. Fakt ist: Von rund 90 aktiven Pin-Töchtern hatten im März 24 die Insolvenz beantragt. Rund jeder Vierte von insgesamt 11.400 Mitarbeitern musste bislang gehen.