Und das geht so: Fashionistas wie Anna Saccone oder der Youtube-Star Nilam Farroq kreieren zusammen mit dem Inhouse-Designstudio von Stilnest ihre eigene Schmuckkollektion. Und das ist mehr als nur Name-Dropping: "Wir geben Tipps bei Trends oder Preisen, aber es ist sehr wichtig, dass die Influencer selbst die Kreation übernehmen. Das letzte Wort liegt immer bei ihnen", sagt Bibow. Danach werden die Produkte gefertigt, ein eigener Shop erstellt und die Marketing-Strategie besprochen, um die Influencer zur Produktmarke aufzubauen. Während die Mode-Blogger ihr eigenes Netzwerk nutzen, um ihre Kollektion zu verkaufen, kümmert sich Stilnest um Affiliate Marketing, Performance Marketing, Video-Inhalte oder Lookalike-Audiences bei Facebook. Für die Zukunft hält Bibow auch TV-Werbung für denkbar: "Das ist noch ein Stück weit weg, aber nicht unrealistisch", sagt er.

Wie misst man Influencer-Erfolg?

Mit einigen Influencern erzielt Stilnest heute schon Jahresumsätze von 1,5 Millionen Euro - und das rein organisch. Mit noch gezielterem Marketing, davon ist Bibow überzeugt, ließe sich diese Summe "relativ einfach verdoppeln." Aktuell hat Stilnest rund 30 Influencer-Marken im Sortiment, weitere 20 sollen im Weihnachtsgeschäft gelauncht werden. Ein Team von vier Leuten kümmert sich bei Stilnest nur allein darum, neue Talente zu akquirieren.

Mithilfe eines selbstgebauten Tools wird das Umsatzpotenzial von spannenden Fashionistas genau abgeklopft. Dabei fließen nicht nur Kennzahlen wie Reichweite oder die Like-Ratio in die Bewertung ein. "Viel aussagekräftiger ist für uns die Länge der Kommentare, die Nutzer unter den Postings hinterlassen", sagt Bibow. Denn lange Kommentare lassen auf eine hohe Loyalität seiner Stilikone gegenüber schließen. Und eine hohe Loyalität führt in der Folge auch zu höheren Umsätzen.

Für die Zukunft will Stilnest das Sortiment ausbauen. Weil nicht jeder Schmuck mag, sollen die Fashionistas dann auch Kosmetik oder Accessoires wie Uhren, Sonnenbrillen oder auch Notizbücher kreieren können. Außerdem wollen die Jungunternehmer deutlich mehr in den Launch neuer Marken investieren. Das sieht Gründer Tim Bibow generell als eine der größten Herausforderungen der Zukunft an: "Wie kriegt man jede Woche eine neue Markenwelt hin?"


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Autor: W&V Redaktion

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