Apps für Werber: Digitale Helfer für die Recherche
Spielen, Lesen, Surfen, Mails abrufen, Filme gucken - klar, das können Sie mit Ihrem iPhone und erst recht mit dem iPad. Arbeiten aber auch. Apps, die im Job helfen, stellt W&V Online in einer neuen Serie vor. Teil 3: Apps für die Recherche.
Musik, die zum Werbespot passt, Hintergrundinfos, die Geschichte der Marke oder der Konkurrenz: Manche Aufträge erfordern zusätzlich zum Geistesblitz auch noch intensive Recherche. Direkt unterwegs, nachdem die zündende Idee geboren ist, geht das auch:mit diesen Helfern. Welche Apps für iPhone und iPad Ihnen bei der Informationssuche helfen, stellt W&V Online im dritten Teil der Serie vor.
Teil 3: Apps für die Recherche
Sonofind (iPhone/iPad, gratis)
Wer einen Spot für Fernsehen oder Radio produziert, braucht Musik. Schon in der Präsentationsphase, um die Stimmung der Konzepte zu unterstreichen.
Bei der Suche hilft Sonofind. Nach Angaben des Betreibers des Suchportals gibt es hier 250000 Musikaufnahmen aus dem Bereich Production Music. Die App erleichtert nun den Zugang von unterwegs; möglich ist die Suche nach Stimmungen ebenso wie nach Kategorien und Instrumenten. Wer das passenden gefunden hat, lädt das Stück in das entsprechende eigene Projekt (das vorher angelegt werden muss).
Die App ist zwar gratis, jedoch ist eine Registrierung erforderlich und die bekommen nur professionelle Musik-Nutzer. Das Herunterladen kostet nichts, aber die Verwendung der Musik muss natürlich lizenziert werden. Außerdem gelten natürlich die Regelungen der Gema.
Gesetze (iPhone/iPad, gratis)
Das braucht nicht nur der Anwalt: Die App "Gesetze" ist große Klasse - weil jeder schnell mal nachschauen kann, wie ist das denn nun genau mit dem Urheberrecht? Was muss beim Markenschutz beachtet werden?
Alle Verordnungen und Gesetze sind hier gesammelt - vom Sozialgesetzbuch SBG bis zum Handelsgesetzbuch HGB - und lassen sich nach Schlagworten suchen. Das macht aus dem deutschen Gesetzesdschungel immerhin einen Englischen Garten des Rechts. Die Auslegung der Feinheiten bleibt so kompliziert wie eh und je, aber wenigstens kann man grobe Verstöße auf diese Weise absehen - oder doch schon vorher vermeiden.
Praktisch für alle, denen keine eigene Rechtsabteilung auf Abruf zur Verfügung steht.
Wikipedia (iPhone/iPad, gratis)
Vielleicht hören Sie das jetzt nicht so gern, aber eins haben Werber mit Journalisten gemeinsam: Sie müssen jederzeit in der Lage dazu sein, über egal was schnellstens Bescheid zu wissen.
Die gute Nachricht: Dafür dürfen wir auch schneller als andere Berufsgruppen die Einmal-Infos gleich wieder vergessen. Aber nur die! Scherz beiseite, kaum einer ist als wandelndes Konversationslexikon geboren. Früher gab es dafür den Großen Brockhaus, heute Wikipedia. Auf dem iPhone ist das Nutzerlexikon per App überall schnell zur Hand, ohne dass man den Umweg über den Browser nehmen muss. Und ist recht benutzerfreundlich und einigermaßen übersichtlich. Allerdings: Das karge Menü ist auf Englisch. Schräg: Ein und dieselbe App findet auf dem iPhone nur englischsprachige Einträge, auf dem iPad deutsche.
Hier hilft dies: Wer dieselben Inhalte aus derselben Quelle, nämlich Wikipedia, mit einem Hauch mehr Sexappeal und auf Deutsch präsentiert bekommen möchte, lädt sich das (kostenpflichtige) "Articles". Das sieht dann ein bisschen witziger aus und bietet noch Funktionen wie Links mailen oder "Überrasche mich!", außerdem lassen sich Artikel in "Später lesen speichern". Die App hat dafür aber kein Gramm mehr Inhalt für die 2,39 € zu bieten. Wer einfach nur sucht und gern findet, kommt mit Wikipedia allein gut zurecht.
Markenapp (iPhone, gratis)
Schlecht vorbereitet auf dem Weg zum potenziellen Neukunden? Dann können Sie in dieser App noch einmal schnell nachsehen, was die deutschen Marken von Abtei bis Zovirax überhaupt sind, wie das aktuelle Logo aussieht, wo die Firma sitzt (mit Verknüpfung zu Google Maps) und bei einigen sogar, welche Werbung die Marke bisher gemacht hat.
Das hilft bei der Vorbereitung, aber auch bei der Konkurrenzbeobachtung. Und ist zwischendurch auch mal einfach nett zum Schmökern. Persil zum Beispiel, die Marke war bereits "Marke des Tages", gibt es seit 1907 und es ist das erste "sebsttätige Waschmittel der Welt".
Wer schon alles weiß, kann seine Kenntnisse im Quiz überprüfen. Wer nichts weiß, schlägt im Glossar ein paar Fachbegriffe nach.
Zite (iPad, gratis)
Wenn Sie sich informieren, dann tun Sie das per Google, surfen die gängigen Webseiten wie www.wuv.de ab und lesen Zeitungen und Fachmagazine. Wenn Sie ein iPad besitzen, lassen Sie sich aber auch gern ein persönliches iPad-Magazin zusammenstellen. Zum Beispiel von "Zite". Die App erlaubt es, bestimmte Interessengebiete anzugeben, sodass nicht Tweets und Blogs von ausgesuchten Leuten oder Webseiten wie diese gesammelt werden, sondern alles zu Design, Werbung, Sport.
"Zite" verwendet zahlreiche Publikationen und Internetseiten, bezieht aber auch Ihren Twitter-Kanal und Google Reader ein. Je nach Nutzung und Bewertung der Texte lernt "Zite" dazu und passt das Angebot an. Denn jeder Artikel lässt sich gesondert als gut oder schlecht einstufen sowie - selbstverständlich - per Twitter, Facebook oder E-Mail mit anderen teilen.
Sehr viele Kategorien schlägt "Zite" vor, von Nachrichten über Spiele bis Auto. Weitere lassen sich selbst eingeben - und aus einer Vorschlagsliste aussuchen. So ergibt die Suche nach dem deutschen Begriff "Werbung" immerhin "Advertising", "Marketing" und "Digital Design", aber auch "London" und "Berlin".
Spannend - aber ausschließlich englischsprachig. Was in dieser Branche nicht wahnsinnig tragisch ist.
Flipboard (iPad, gratis)
Vergleichbar zu "Zite": "Flipboard". Die App sammelt Nachrichten aus alle eingestellten Kanälen - dazu gehören die eigenen Social-Media-Konten ebenso wie die Tweets anderer. So lässt sich zum Beispiel für wuvonline @ Twitter ein eigener Kanal anlegen, damit Sie keine wichtige Nachricht von uns verpassen (so viel Werbung in eigener Sache muss hier erlaubt sein) - und die sogar hübsch präsentiert bekommen.
Persönliches Magazin, das wegweisend für die Verlagsbranche sein sollte, wo oft noch immer die alten Printkonzepte mal mit mehr,mal mit weniger Hingabe auf die neuen Geräte hingetrimmt werden.
Bei den vorgestellten Apps handelt es sich um eine Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Teil 4 & 5 werden sich Apps widmen, die für die Kreativarbeit und das Kreativsein in der Freizeit nützlich sind. Welche Apps fördern Ihre Kreativität? Ihre Anregungen schicken Sie uns gern per E-Mail!
Alles rund ums iPad finden Sie in unserem Special.