We Are Social sieht die Übernahme durch BlueFocus als Wachstumsschritt. Die Agentur sei auf der Suche nach einem Partner gewesen, der ihr weiterhin Unabhängigkeit ermöglicht, sagt Bastian Scherbeck gegenüber W&V Online. Zudem sollte es kein Werbedinosaurier sein, der sich mit der Übernahme für den digitalen Markt rüstet – BlueFocus erwirtschaftet im Digitalbereich nach eigenen Angaben rund 50 Prozent der Einnahmen. Mit Geld der Chinesen werden die Social-Media-Experten nun angestoßene Projekte, etwa den Ausbau der Infrastruktur und der Services schneller umsetzen. Auch Gedanken über ein zweites Deutsches Büro gibt es schon. Bis jetzt ist We Are Social mit rund 400 Mitarbeitern in London, Paris, Mailand, München, Singapur, Sydney, New York und São Paulo präsent. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die Agentur mit einem Umsatz von rund 42 Millionen Euro.

Im Vergleich zu den Zahlen von BlueFocus ist das ein Klacks. An der Shenzhen Stock Exchange ist die Gruppe mit einer Marktkapitalisierung von 3,7 Milliarde US-Dollar gelistet und hat im jüngsten Geschäftsjahr ein Wachstum von 72 Prozent hingelegt. In den kommenden zehn Jahren soll der Umsatz noch einmal um das Zehnfache gesteigert werden.

In China zählen zu BlueFocus Unternehmen aus den Bereichen Public Relations, Media Buying, Experiential, Digital, Digital Advertising und Online Gaming.


Franziska Mozart
Autor: Franziska Mozart

Sie arbeitet als freie Journalistin für die W&V. Sie hat hier angefangen im Digital-Ressort, als es so etwas noch gab, weil Digital eigenständig gedacht wurde. Heute, wo irgendwie jedes Thema eine digitale Komponente hat, interessiert sie sich für neue Technologien und wie diese in ein Gesamtkonzept passen.