In den Niederlanden wird bereits seit Jahren heftig um den Zwarte Piet gestritten. Für viele Niederländer, vor allem schwarze, ist die Darstellung des Piet rassistisch. Auch international werden die Niederlande dafür heftig kritisiert.

Bei der neuen Regelung spiele auch der Kontext eine Rolle, betonte Bickert. Wenn jemand etwa durch die Veröffentlichung eines Blackface-Fotos auf das Verhalten eines Politikers hinweisen wolle, sei das etwas anderes. Es könne auch andere Situationen geben, in denen Leute Fotos mit Blackface auf der Plattform ohne beleidigende Absicht veröffentlichten, schränkte die Facebook-Managergin ein. Facebook wolle bei der Umsetzung auch solche "Nuancen" wie im Fall der Niederlande berücksichtigen. Die Regelung sei neu und werde noch nicht angewendet.

Wegen Corona: 7 Millionen Löschungen

Facebook machte die Ankündigung bei der vierteljährlichen Vorstellung von Zahlen zur Durchsetzung seiner Hausregeln. Dabei hieß es auch, dass von April bis Juni mehr als sieben Millionen Beiträge mit Informationen zum Coronavirus gelöscht wurden, die dem Online-Netzwerk zufolge die Gesundheit von Menschen gefährden könnten. Rund 98 Millionen weniger gefährliche Inhalte mit zweifelhaften Informationen seien mit Warnhinweisen versehen worden.

Facebook fährt seit einiger Zeit einen härteren Kurs gegenüber potenziell gefährlichen Informationen, etwa zu angeblichen Corona-Behandlungen. Dabei geriet der Konzern auch mit US-Präsident Donald Trump aneinander.

Das Unternehmen räumte zugleich ein, dass es die Corona-Krise schwieriger mache, bei Beiträgen einzugreifen, die darauf hinweisen, dass Nutzer sich Schaden zufügen wollen. Das gelte auch für Inhalte mit Kindesmissbrauch. Während zur Erkennung etwa von Hassrede automatisierte Software eingesetzt werde, sei in diesen Fällen immer noch die Rolle menschlicher Prüfer sehr groß. Die Verlagerung aus den Büros ins Homeoffice habe deren Arbeit erschwert, da Zuhause oft das Umfeld zum Ansehen solcher Beiträge nicht gegeben sei, erklärte Facebook-Manager Guy Rosen.