Adblocker:
Facebook will Werbeblocker umgehen
Auch für das soziale Netzwerk stellt die zunehmende Anzahl an Adblocker-User eine ernstzunehmende Gefahr dar. Im hauseigenen Blog hat Facebook deswegen nun ein Update angekündigt, mit dem Werbekunden Adblocking-Software umgehen können.
Auch für das soziale Netzwerk stellt die zunehmende Anzahl an Adblocker-Usern eine ernstzunehmende Gefahr dar. Im hauseigenen Blog hat Facebook deswegen nun ein Update angekündigt, "um das Blockieren bestimmter Werbeanzeigen auf Facebook zu umgehen." Die Anti-Adblocker-Lösung wird allerdings zunächst nur für Desktop-Nutzer eingeführt. Gleichzeitig können die Facebook-User neuerdings ihre Werbeeinblendungen mit einer Handvoll neuer Tools selbst konfigurieren und auf ihre Bedürfnisse zuschneiden. Das Kalkül dahinter dürfte sein, dass sie dann weniger Anlass sehen, Werbung prinzipiell auszublenden.
Um überhaupt erst einmal zu eruieren, was die User an Werbung akzeptabel finden und was nicht, hatte Facebook das Marktforschungsinstut Ipsos mit einer Umfrage beauftragt. Die Ergebnisse: Nutzer möchten Werbung ausblenden, die sie zum einen für irrelevant halten oder die ihr Online-Erlebnis stören. Als besonders störend werden demnach disruptive Ads (68 Prozent), Ads, die die Browser-Geschwindigkeit beeinflussen (58 Prozent), und Anzeigen mit Malware-Risiko (56 Prozent Nennung) empfunden.
Nun kündigt Facebook an, genau diesen Ängsten besser begegnen zu wollen: "Wir haben nun unsere Formate, die Performance und Steuerungsmöglichkeiten für Werbeanzeigen so gestaltet, dass wir auf die Ursachen eingehen können, die dem Einsatz einer Software zur Werbeanzeigenblockierung zugrunde liegen."
Facebook will offenbar nun den Spieß umdrehen, mit dem Adblocker-Hersteller viele News-Seiten, Social-Media-Anbieter und Werbeumfelder besonders ärgert: Schließlich können sich Werbungtreibende dort "auslösen" und dafür bezahlen, dass sie zum Werbekunden trotz Adblocker durchgeleitet werden. Nun will Facebook selbst der Gatekeeper werden und sich nicht mehr der Adblocker-Willkür ausliefern. Das soziale Netzwerk kommentiert es so: "Anstatt Unternehmen, die Software für die Werbeanzeigenblockierung anbieten, für die Aufhebung der Blockierung unserer Werbeanzeigen zu bezahlen – dies haben uns einige der Unternehmen in der Vergangenheit angeboten – geben wir mit unseren neuen Einstellungen und unseren Steuerungsmöglichkeiten für Werbeanzeigen den Menschen die Kontrolle in die Hände."