Apple antwortet auf Microsoft:
MacBook Pro: Apple versucht mit "Touch Bar" zu punkten
Der US-Konzern Apple will mit dem neuen MacBook Pro seine Talfahrt im zähen Computer-Markt stoppen. Eine "Touch Bar" soll die Kunden überzeugen.
Am Mittwochabend hatte der Rivale Microsoft gezeigt, wie er den Konkurrenten Apple ärgern will - mit neuen Produkten aus der Surface-Familie, wie beispielsweise dem hochpreisigen All-in-One-PC Surface Studio. Rund 24 Stunden später war dann Apple dran. Die Macher aus Cupertino versuchen es mit einem hochgerüsteten Notebook-Modell. Die Innovation dabei: Im neuen MacBook Pro wird die Reihe der Funktionstasten durch eine schmale Touchscreen-Leiste ersetzt. Während Microsoft also bei den Surface-Geräten mit Touch-Bildschirmen arbeitet, begnügt sich Apple mit einem schmalen OLED-Streifen, der oberhalb der Tastatur angebracht ist.
Dort bringt Apple verschiedene Buttons und Bedienelemente zu aktuellen Anwendungen unter, erläuterte Marketing-Chef Phil Schiller bei der Vorstellung. Außerdem wird in die "Touch Bar" ein Fingerabdruck-Sensor integriert, damit der iPhone-Bezahldienst Apple Pay auch bei Einkäufen im Web direkt auf dem Computer genutzt werden kann.
Ein Beispiel: In einem Text-Programm werden in der "Touch Bar" Wort-Vorschläge zum Auswählen eingeblendet sowie Bedienelemente etwa zur Auswahl von Schriften oder Farben. Bei Foto-Anwendungen zeigt die Leiste Mini-Abbildungen der Motive, durch die man mit dem Finger scrollen kann, oder winzige Voransichten von Filtern zur Bildbearbeitung. Gerade bei komplexen professionellen Anwendungen wie Photoshop können relevante Funktionen aus den Tiefen der Programm-Menüs schneller erreichbar gemacht werden.
Zwei Werbespots zum Apple MacBook Pro:
Die Eckdaten: Die Modelle sind dünner und leichter, die Fläche des Touchpads wurde deutlich vergrößert. Das neue MacBook Pro mit der "Touch Bar" kostet in Deutschland mit 13-Zoll-Bildschirm 1999 Euro (2,9 GHz Dual-Core Intel Core i5 Prozessor, 8GB Arbeitsspeicher und 256GB Flash-Speicher, in zwei bis drei Wochen verfügbar) und 2699 Euro mit 15-Zoll-Display (2,6 GHz Quad-Core Intel Core i7 Prozessor, 16GB Arbeitsspeicher und 256GB Flash-Speicher, in zwei bis drei Wochen verfügbar).
Eine Video-Zusammenfassung des Events von "Recode":
Did you miss Apple's Mac event today? Here's a 5 minute super cut of all the announcements. #appleevent pic.twitter.com/0WAVLIYSiQ
— Recode (@Recode) October 27, 2016
Hier zeigt Apple die Mutation vom ganz alten Gerät zum neuen MacBook zum neuen Notebook:
Designer Jony Ive erklärt das Produkt:
In Sachen Computer und Zubehör war es das aber dann auch schon: Weitere Mac-Modelle werden nicht aktualisiert. Auch einen neuen Monitor für Notebooks direkt von Apple gibt es weiterhin nicht. Dafür gewährte das Unternehmen einen Blick darauf, wie der Konzern eine größere Rolle bei den Fernsehgewohnheiten seiner Nutzer spielen will. Die Fernsehbox Apple TV bekommt eine neue Anwendung mit dem - naheliegenden - Namen "TV", in der Inhalte aus verschiedenen Apps gebündelt werden. Dort werden sie in Rubriken wie "Serien" oder "Filme" gestaffelt und können gestartet werden, egal von welchem Kanal oder Online-Dienst sie kommen.
Die Reaktionen: Die Technik-Website "Engadget" lobt unter anderem das Design. Dagegen ist Mobilegeeks-Macher Sascha Pallenberg nicht überzeugt. Er bemängelt unter anderem technischen Schwächen. Seine These: Apple-CEO Tim Cook fehle das Händchen für richtige Innovationen. Er vergleicht den Unternehmenslenker mit einem anderen Manager, der gescheitert ist: Ex-Microsoft-CEO Steve Ballmer.