Studie:
Mediaentscheider lehnen sich bei Ad Fraud bequem zurück
Ein Großteil der Mediaentscheider in Deutschland, Frankreich und Großbritannien setzt darauf, dass sich Dienstleister und Publisher um das leidige Thema Online-Betrug kümmern. Den fürchten sie vor allem beim Programmatic Advertising.
Nur jeder vierte Mediaentscheider sieht sich und sein Unternehmen (25 Prozent) oder seine Agentur (22 Prozent) in der Pflicht, die hauseigene Werbung vor gefährlichem Ad Fraud zu schützen. Stattdessen sei dies die Aufgabe der Verification-Anbieter (62 Prozent), der Supply Side Platforms (35 Prozent) und zukünftig auch immer mehr der Publisher (43 Prozent), das sagen 100 digitale Mediaentscheider aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien in der aktuellen "Industry Pulse Western Europe"-Studie des Technologieanbieters Integral Ad Science (IAS).
Der Bedarf an entsprechenden Schutzmaßnahmen ist vorhanden: Mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Interviewten befürchtet, dass die Betrugsrate bei ihren Kampagnen höher oder auf einem Level mit dem weltweiten Durchschnitt liegt. Als besonders gefährdet halten die Entscheider die Bereiche Programmatic Advertising (69 Prozent), Mobile In-App Display und Mobile In-App Video (jeweils 40 Prozent).
In ihrer täglichen Arbeit stoßen sie in erster Linie auf Bots, Spiders und andere Crawler (80 Prozent), falsch dargestellte Seiten oder Impressions (72 Prozent) und Malware (71 Prozent). Allerdings sind neuere Ad Fraud-Formen wie Invalid Proxy Traffic (54 Prozent), Cookie Stuffing und Hijacking (jeweils 49 Prozent) den Experten weniger geläufig.
Herausforderungen und Trends im Jahr 2020
Neben Ad Fraud steht für die interviewten Werbungtreibenden 2020 vor allem die Mediaqualität ihrer digitalen Kampagnen im Fokus. Als größte Herausforderungen sehen sie aktuelle Datenschutzvorschriften (45 Prozent), die Bewertung ihrer Kampagnen-ROIs (42 Prozent) sowie die akkurate Messung der Kampagnenerfolge (36 Prozent). Um die Wirkung ihres digitalen Marketings möglichst transparent abbilden zu können, setzen sie 2020 verstärkt auf Assessment-Tools zur Bewertung des Kampagnen-ROIs (62 Prozent), Sichtbarkeitsmessung (60 Prozent) sowie auf Brand-Safety- und Brand-Suitability-Maßnahmen (55 Prozent).
Die bevorzugten Werbekanäle: Mobile (87 Prozent), Digital Video (86 Prozent) und Social Media (63 Prozent). Auffällig dabei: Connected TV (52 Prozent) hat dem linearen Fernsehen (36 Prozent) endgültig den Rang abgelaufen. Einen wichtigen Trend für 2020 sehen die Mediaentscheider angesichts der Cookie-Debatte im Contextual Targeting (82 Prozent), gefolgt von Verification-Lösungen (81 Prozent) sowie Connected TV und OTT-Video (75 Prozent).
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