Appsflyer registriert Bot-Betrug:
Mobile Adfraud nimmt zu
Adfraud, der auf mobile App-Vermarkter abzielt, entwickelt sich schneller als je zuvor, weiß eine Analyse von Appsflyer. Vor allem Bots dienen als Betrugswerkzeug.
Vier von fünf Marketingverantwortlichen in Deutschland wollten ihre Budgets für Mobilwerbung in diesem Jahr erhöhen. Dabei bleibt der Kampf gegen Betrug eine zentrale Herausforderung. Zu Recht: Der Betrug mit App-Downloads nimmt immer weiter zu. Im ersten Quartal 2018 erreichte der entstandene Schaden weltweit 700 bis 800 Millionen US-Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von 30 Prozent.
Dies geht aus dem neuesten "The State of Mobile App Install Fraud"-Report von Appsflyer hervor. Hierfür wurden von September 2017 bis Februar 2018 insgesamt 6000 Apps und 10 Milliarden Installationen untersucht.
Neben den finanziellen Einbußen sei der Anteil der betrügerischen Installationen ebenfalls um 15 Prozent angewachsen, heißt es. "Damit sind 11,5 Prozent aller marketinggesteuerten Installationen betroffen", so der Report. Die jüngste Untersuchung zeigt außerdem, dass sich die Betrugsarten schnell ändern und aktuell immer mehr Bots für Mobile Fraud verantwortlich sind.
Wettrüsten im Fraud
"Werden neue Schutzmaßnahmen eingeführt, reagieren Betrüger entsprechend und entwickeln neue Methoden. Der Zyklus geht weiter", kommentiert Ben Jeger, Managing Director DACH von Appsflyer die Entwicklung. "Fraud ist zu einem regelrechten Wettrüsten geworden, da beide Seiten immer raffinierter werden." Noch im Sommer des Vorjahres seien so genannte Device Farms für ein Allzeithoch von 56 Prozent der betrügerischen Installationen verantwortlich gewesen.
Im Februar überholten laut Appsflyer Bots - Computerprogramme, die Aufgaben automatisieren und selbstständig ausführen - die Device Farms als das meistgenutzte Betrugswerkzeug. Und dies mit einem Anteil von 30 Prozent. "Fraud, der auf mobile App-Vermarkter abzielt, entwickelt sich schneller als je zuvor. Was früher sechs Monate dauerte, kann heute in Wochen, manchmal sogar in wenigen Tagen realisiert werden", ergänzt Jeger.
Mit 98 Millionen US-Dollar sei der finanzielle Schaden in den USA am größten, gefolgt von Indien mit 26 Millionen US-Dollar und Indonesien mit 24 Millionen US-Dollar. In Europa entsteht demnach in UK mit 16 Millionen US-Dollar der größte Schaden, in Deutschland beläuft er sich auf sieben Millionen US-Dollar. Shopping-Apps mit ihrer starken Verbreitung haben der Analyse zufolge mit 275 Millionen US-Dollar im ersten Quartal 2018 die größten finanziellen Verluste erlitten. Aber auch Gaming-, Finance- und Travel-Apps seien stark betroffen gewesen.
Der vollständige "Mobile Fraud Report" von Appsflyer kann hier heruntergeladen werden.