Der Fall der Testerin ist allerdings nicht der einzige dieser Art: Auch die Bloomberg-Journalistin Parmy Olson hat schon sexuelle Belästigung in Horizon Worlds erlebt. Schon kurz nach dem Start sollen mehrere männliche Avatare auf sie zugekommen sein, ihr ins Ohr geflüstert und Fotos von ihrem Avatar aufgenommen haben, die sie ihr anschließend in die virtuelle Hand drückten. "Die Erfahrung war unangenehm und ich fühlte mich ein bisschen wie das Objekt eines Experiments", berichtet Olsen.

Sinnvolle Moderation praktisch unmöglich

Meta sieht weiteren Handlungsbedarf, um die Plattform von Grund auf sicherer zu machen: "Wir möchten, dass jeder in Horizon Worlds eine positive Erfahrung macht, mit Sicherheitswerkzeugen, die leicht zu finden sind - und es ist nie die Schuld eines Nutzers, wenn er nicht alle Funktionen nutzt, die wir anbieten. Wir werden unsere Benutzeroberfläche weiter verbessern und besser verstehen, wie die Benutzer unsere Tools nutzen, damit die Benutzer in der Lage sind, Dinge einfach und zuverlässig zu melden. Unser Ziel ist es, Horizon Worlds sicher zu machen, und wir sind entschlossen, diese Arbeit zu tun", so ein Meta-Sprecher gegenüber W&V.

Ähnlich wie bei Facebook will Meta Mitarbeiter:innen zur Regulierung des virtuellen Raums einsetzen, die Beschwerden überprüfen. Über die Wirksamkeit dieser Maßnahme scheint man aber bei dem Konzern selbst skeptisch zu sein. So hat der verantwortliche technische Leiter und Metas Vice-President Andrew Bosworth in einem internen Schreiben kürzlich mitgeteilt, dass die Moderation der Sprache und des Verhaltens der Nutzer "in einem sinnvollen Umfang praktisch unmöglich" sei. Die virtuelle Realität sei oft ein "toxisches Umfeld" insbesondere für Frauen und Minderheiten, so Bosworth weiter.