Tech-Kolumne:
TechTäglich: Influencer sind neue Spotify-DJs
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages. Das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V, die von Montag bis Freitag erscheint. Heute mit musikalischen Influencern und dem bitteren Aus für ein Kult-Game.
Influencer sind neue Spotify-DJs
2019 testete Spotify ein Feature namens "Storyline", um Playlists auszuwerten. Der Test ging daneben. Bis heute ist "Storyline" nur bei (wenigen) einzelnen Songs verfügbar. Jetzt erhalten Influencer eigene Spotify-Funktionen. Bei dem frisch vorgestellten Feature handelt es sich um eine Art verbesserte Playlist. Influencer werden die Möglichkeit bekommen, kurze Videos in ihre geteilten Playlists einzubinden.
Die YouTuberin Summer Mckeen ist die erste Testerin. Sie hat eine Playlist mit dem Namen "all time besties" erstellt und geteilt. Diese läuft über eine Funktion, die an "Stories" von Facebook, Instagram & Co. erinnert. Die Playlist wird über diese Story kurz vorgestellt. Unter jedem Element befindet sich dann der Link zum entsprechenden Song. Wann das Feature für alle Nutzer ausgerollt wird, ist noch nicht bekannt.
Verwirrung um Kultspiel Tetris
Gestern noch waren Millionen Gamer in großer Sorge: Electronic Arts kündigte an, bei seinen beliebten Mobile-Games Tetris Premium, Tetris 2011 und Tetris Blitz den Stecker zu ziehen. Ab 21. April sind die Kult-Spiele nicht mehr in den App Stores verfügbar. Das teilte das Unternehmen im Rahmen der Beschreibung des jüngsten Updates mit: "Liebe Tetris-Freunde, wir hatten eine tolle Zeit mit euch, aber leider müssen wir uns nun verabschieden. Am 21. April 2020 wird Tetris Blitz von EA eingestellt und kann dann nicht mehr gespielt werden. Bis zum 21. April 2020 könnt ihr noch weiter spielen und vorhandene Spielobjekte verwenden. Wir hoffen, dass ihr viel Spaß beim Spielen hattet, und möchten euch für eure fortlaufende Unterstützung danken." Bedeutet: Die Spiele werden dann generell nicht mehr spielbar sein, alle In-App-Käufe werden somit unbrauchbar.
Über die Gründe schwieg Electronic Arts. Schlechte Kommunikation des großen Spiele-Publishers! Seit der letzten Nacht aber ist klar, warum sich EA in Schweigen hüllte: Die Lizenzrechte für Tetris sind ausgelaufen. Seit heute früh steht mit "Tetris" der Nachfolger der EA-Spiele im App Store, herausgegeben von einem anderen Publisher, dem Studio N3TWORK. Tetris-Fans können also aufatmen. Während EA auf diverse und fast unüberschaubare In-App-Käufe setzte, gibt es das Spiel bei N3TWORK kostenlos, mit nur einen einzigen In-App-Kauf (Werbung entfernen für 5,49 Euro). Auch sonst sieht das neue Tetris vielversprechend aus: Gezockt werden kann auch ohne Internetverbindung. 50 Avatare und diverse Templates stehen gratis bereit. N3TWORK kündigt für die Zukunft weitere Inhalte an, darunter einen Multiplayer.
Tim-Cook-Dusche jetzt noch erfrischender
Cupertino, 11 Uhr, Frisur sitzt, frisch geduscht. So könnte es im Terminplan von Tim Cook stehen. Der Apple-CEO schwört auf die smarte wassersparende Duschvorrichtung von Nebia by Moen. So soll sich der Wasser-Output beim Duschen mit Nebia um bis zu 50 Prozent senken lassen, bei doppelt so guter Körperabdeckung im Vergleich zu herkömmlichen Duschvorrichtungen. Sauber: Als Cook den damals noch völlig unbekannten Duschkopf (Motto: "The future of shower") in seinem Fitnessstudio in Palo Alto ausprobiert hatte, entschied er sich spontan, das Kickstarter-Projekt von Nebia mit einigen Scheinen zu unterstützen.
Das ist fünf Jahre her. Jetzt kommt die dritte Generation der Nebia auf den Markt, und laut Vorstand des Unternehmens ist die Expertise von Tim Cook in das neue Modell eingeflossen. Um Nebia erfolgreich zu machen, hat das Unternehmen das Dusch-System wohl auch mit Apple-Mitarbeitern getestet. Ebenfalls erfrischend: Cook habe sich in Mails sehr viel Zeit genommen, der Firma den seiner Meinung nach richtigen Weg bei der Vermarktung aufzuzeigen. Übrigens wird die Nebia jetzt erstmals nach Deutschland geliefert. Die dritte Version soll nicht nur Wasser sparen, sondern auch eine einzigartige Dusch-Erfahrung liefern. Derzeit konnten die Macher bei der Kickstarter-Kampagne bereits fast 600.000 Euro sammeln - das Ziel waren 135.000 Euro. Ab einer Spende von 160 Dollar lässt sich das neuartige Duscherlebnis bei Kickstarter reservieren.
Flickr kämpft ums Überleben
Bei weiteren schlechten Geschäftszahlen gibt es auch keine Innovationen mehr – die weltgrößte Fotocommunity Flickr kämpft offenbar um den Fortbestand: Vor einem Monat appellierte der neue Betreiber SmugMug, der den Dienst im Frühjahr 2019 von Yahoo übernommen hatte, an Nutzer, durch die Buchung eines Pro-Accounts die Existenz von Flickr zu sichern. Offenbar wurde der Ruf von den Usern nicht erhört. Flickr hat nun die Preise des einstmals kostenfreien Dienstes erhöht, nachdem man zuvor bereits die Größe des Gratis-Speichers begrenzt hatte, berichtet das Portal iFun. Das neue Lockmittel: Abonnenten, die für ein Jahr im Voraus zahlen, erhalten fürs Jahres-Abo noch einmal den Preis von 2019 - wenn sie sofort verlängern. Die neuen Preise, die Flickr vielleicht retten: 66 statt 53 Euro pro Jahr, monatlich 5,50 statt 4,40 Euro.
Video beweist: AirPower war kurz vor Release
Ein neu aufgetauchtes Video zeigt einen Werbespot, der eigentlich im Giftschrank von Apple liegen müsste. Der Clip bewirbt die 3-in-1-Ladematte AirPower, die 2017 groß auf der Keynote angekündigt wurde und 2019 zurückgezogen wurde. Apple teilte nach anderthalb Jahren mit, AirPower werde nie erscheinen. Bei der Umsetzung gab es offenbar technische Probleme. Spannend: Das kabellose Ladegerät für iPhone, Apple Watch und AirPods wurde offenbar sehr spät in der Entwicklung eingestellt. Der passende Werbespot war längst gedreht, wie das Inofficial Apple Archive mit diesem Fundstück dokumentiert.