Technik-Kolumne:
TechTäglich: Pixel 5 spaltet Google und Käufer
Vor dem Mittagessen die wichtigsten Meldungen des Tages – das ist TechTäglich, die Technik-Kolumne von W&V. Heute mit dem Pixel 5, das Google und Käufer spaltet, und dem Nutri-Score für Apple-Apps.
Pixel 5 spaltet Google und Käufer
Käufer des neuen Smartphones Google Pixel 5 haben sich beschwert: Viele der ausgelieferten Geräte verfügen über einen seltsamen sichtbaren Spalt. Zwischen der Display-Umrandung und dem Gehäuse tut sich die mysteriöse Lücke auf. User zeigen im Netz Fotos, auf denen der Spalt so groß ist, dass man einen Fingernagel hineinstecken kann. Klar, dass die Käufer frustriert sind. Und Angst haben, weil der Spalt nahe der Kamera auftaucht: Hier könnten sich Wassertropfen, Staub und Schmutz festsetzen.
Jetzt hat Google mit einer Stellungnahme reagiert: It’s not a bug, it’s a feature. Der Spalt sei "kein Fehler", sondern Teil der Display-Konstruktion. Auch den Vorwurf, der Spalt sei mal kleiner und mal größer, weist Google zurück. Alles normal, heißt es. Das Pixel 5 sei nach Standard IP68 geschützt, es lasse sich sogar problemlos in Süßwasser untertauchen, ohne dass das Schäden nach sich ziehe. Einzige Hoffnung der Betroffenen: Google lehnt einen Austausch besonders groß gespaltener Smartphones nicht generell ab. Man wolle mit Usern kommunizieren und an einer Lösung arbeiten. Ein Umtausch ist mit Verhandlungsgeschick also durchaus denkbar.
Nutri-Score für Apple-Apps
Apple treibt vor dem morgigen "One more thing"-Event, das neue Macs bringen wird, sein Thema Datenschutz weiter voran. Ab 8. Dezember sind Entwickler verpflichtet, bei neuen Apps oder Updates in einem Fragenkatalog zur Datensicherheit und zu möglichem Tracking in ihrer App genaue Angaben zu machen, die Usern dann im App Store vor dem Download präsentiert werden. Mit dem Label, einer Art Nutri-Score für Apps, soll der Datenschutz transparenter werden.
Das Vorhaben hatte Apple im Sommer auf seiner Entwicklerkonferenz WWDC bereits angekündigt. Apple erinnert in einer Mail an App-Betreiber daran, dass man vor allem Wert auf drei Aspekte lege: Es sollten möglichst alle Prozesse der Datenerfassung und -verwendung identifiziert werden, auch temporäre. Die Informationen sollen formal lokal geltenden Gesetzen entsprechen und außerdem immer aktuell gehalten werden. Zusätzlicher Aufwand für Developer, aber für User ein großes Plus: So lassen sich noch einfacher Apps meiden, deren Geschäftsmodell das Tracken von Usern oder gar das Verkaufen von User-Daten ist. Unklar ist derzeit nur, wie Apple die Angaben von hunderttausenden App-Entwicklern im Einzelnen auf die Richtigkeit überprüfen will. Zu rechnen ist mit einzelnen Stichproben. Haben Entwickler falsche Angaben gemacht, droht der Ausschluss aus dem App Store.
Drosten-Ultras machen mobil
Solidarität mit Christian Drosten: Der Wissenschaftler wird vom Saarbrücker Start-up Bars-Clothing, das sich mit "Fair Urban Streetwear" einen Namen gemacht hat, jetzt mit einer eigenen Maske gewürdigt. Er sei eine "unbequeme Stimme der Vernunft". Nachdem die kleine erste und zweite Auflage rasant vergriffen war, wird jetzt eine große dritte Auflage von der "Drosten Ultras Maske" an den Start gebracht. Wer eine Maske für 9,90 Euro zuzüglich Versand (Päckchen 3 Euro extra, Paket 5 Euro extra) ordert, gibt auch Geld für einen guten Zweck: 5 Euro jeder verkauften doppellagigen Maske werden an die Coronakünstlerhilfe überwiesen. Geliefert wird Mitte November.
Die Maske kann mit gutem Gewissen getragen werden: Sie besteht zu 100 Prozent aus Baumwolle ("Standard 100 by Öko-Tex") und ist nicht als Medizinprodukt zertifiziert, bietet aber Tröpfchenschutz. Sie ist wiederverwendbar und kann bei mindestens 60 Grad immer wieder gewaschen werden. Und setzt in der Öffentlichkeit ein Zeichen pro Drosten.
Deutsche Mobilfunkpreise besser als ihr Ruf
Deutschland, Jammerland. Vor allem über die angeblich so hohen Preise für Mobilfunkverträge jammert die Generation Smartphone gern ab. Eine neue Studie des Digitalverbands Bitkom – durchgeführt von dem Marktforschungsunternehmen Tarifica – über 12 Industrieländer hinweg zeigt allerdings: Im internationalen Preisvergleich, so das Fazit, sind die in Deutschland angebotenen Tarife "besser als ihr Ruf". Die Preise für Handy- oder Datenverträge seien durchweg im internationalen Schnitt, speziell für Einsteiger und Normalnutzer "sogar günstig". Die preiswertesten Tarife gibt es in Polen und Italien. Verbraucher in der Schweiz, den USA und Japan werden am meisten zur Kasse gebeten.
Besonders bei Einsteiger-Tarifen sei der Preisdruck der Provider hoch. "Wer wenig Geld hat, findet in Deutschland besonders attraktive Angebote". Erfreulich für die breite Masse: "Für Nutzer mit geringer Leistungsnachfrage haben deutsche Anbieter zudem die zweitniedrigsten Durchschnittskosten aller untersuchten Länder." Im Schnitt müsse man mit diesem Userprofil in Deutschland nur 4,50 Euro pro Monat ausgeben. Gamer, die viel zocken, und intensive Internetnutzer müssen aber etwas tiefer in die Tasche greifen. Deutschland liegt hier jeweils nur auf Platz 7 der Preistabelle: "Hohe Download-Geschwindigkeiten bieten vor allem Premiumtarife." Diese würden aber "eine große Bandbreite an Mehrwertdiensten enthalten", beispielsweise StreamOn bei Telekom, das mit seinem Zero-Rating die Nutzung von Musik- und Streaming-Diensten nicht auf das Datenvolumen eines Users anrechnet. Die komplette Untersuchung kann hier als PDF-Dokument runtergeladen werden.
Instagram vertont Stars
Neuer Kult-Star auf Instagram: clayartisanjayy verzückt seine Fans mit Ton-Figuren von Prominenten und zeigt das jeweilige Making-Off per Video. Superman, Mr. Bean, Steve Jobs – berühmte Persönlichkeiten und Figuren werden auf seinem Insta-Account "vertont". Bei clayartisanjayy sehen die fertigen Figuren unglaublich echt aus. Zu bewundern sind die Ergebnisse auch auf seiner Facebook-Page. Zu den Preisen macht der Künstler keine offiziellen Angaben. Wer aber Interesse am Kauf hat, kann sich mit clayartisanjayy unter contactsilves01@gmail.com in Verbindung setzen.
Damit wünsche ich einen kunstvollen Montag. Bis morgen bei TechTäglich, dann gibt mein Kollege Jörg Heinrich wieder den Ton an.