Doch auch in Bereichen, in denen sich der Online-Handel schon erhebliche Marktanteile gesichert hat, waren die Wachstumsraten bemerkenswert. So wuchs der Online-Handel mit Bekleidung im Weihnachtsquartal um rund 26 Prozent. Zwölf Monate zuvor hatte das Plus noch bei sechs Prozent gelegen.

Deutschlands zweitgrößter Online-Shop Otto.de hatte bereits zum Wochenanfang über ein Rekord-Weihnachtsgeschäft berichtet. Im Vergleich zum Weihnachtsgeschäft 2019 sei die Anzahl der Bestellungen um fast 60 Prozent gestiegen, meldete das Unternehmen. "Bereits im Oktober und November lagen wir teils deutlich über dem Niveau von 2019. Dieser Trend hat sich in den zwei Wochen vor Weihnachten noch einmal massiv verstärkt", sagt Marc Opelt, Vorsitzender des Otto-Bereichsvorstands. Die umsatzstärksten Produkte waren dabei Mobiltelefone, Fernseher, Sofas, Notebooks und Schuhe.

In den vergangenen Jahren wuchs der Online-Handel in Deutschland stets zweistellig. Allerdings gingen die Wachstumsraten vor der Pandemie zurück. 2019 betrug das Umsatzwachstum noch 11,6 Prozent.

Während der Online-Handel in der Pandemie boomte, litten viele stationäre Händler massiv unter der Corona-Krise. Besonders hart traf es den stationären Modehandel. Nach einer aktuellen Branchenumfrage des Fachblattes "Textilwirtschaft" verloren die Modehandelsunternehmen in den Einkaufsstraßen und Shopping-Centern 2020 knapp ein Drittel ihrer Erlöse. Mit diesem historisch hohen Umsatzminus habe sich der Abschmelzungsprozess des stationären Modehandels massiv beschleunigt, betonte das Fachblatt. Der Markt schrumpfe sein 2010 Jahr für Jahr.