
Smoothie-Streit:
"Eydigga": So stänkert True Fruits gegen Edeka
True Fruits hat im Smoothie-Streit nicht nur eine einstweilige Verfügung gegen Edeka erwirkt. Der Saftproduzent kostet seine Schadenfreude auch ungeniert aus.

Foto: LZ
True Fruits provoziert mal wieder. Diesmal aber stänkert der Smoothie-Mischer weder gegen Endkunden noch Minderheiten. Stattdessen legt er sich mit dem Branchendickschiff und gleichzeitigem Großabnehmer Edeka an:
Edeka hatte im April die neue Smoothie-Linie "All in Fruits" in die Regale gebracht. Das Problem: Sie erinnert optisch sehr stark an die Produkte von True Fruits. Vor allem die Form der Glasflaschen ist kaum vom Original zu unterscheiden. Wenig überraschend, dass sich der dauerprovozierende Safthersteller das nicht gefallen ließ - auch wenn Edeka scheinbar am längeren Hebel sitzt.
True Fruits erwirkte eine Einstweilige Verfügung gegen das Nachahmer-Produkt, berichtet die Lebensmittelzeitung (LZ). Nun verspricht Edeka, die Form der Flaschen zu ändern. Bis Ende August sollen alle alten Designs aus den Regalen verschwunden sein. Ende gut, alles gut. Könnte man meinen. Doch True Fruits tritt noch einmal nach.
In der aktuellen Ausgabe der LZ vom 7. Juni schaltet das Unternehmen eine ganzseitige Anzeige, die Edeka ("Eydigga") als den "frechen Papa" bloßstellt. Ihre Schadenfreude über den Sieg verbergen die Smoothie-Hersteller nicht.
Und auch sie kopieren hier ganz ungeniert, und zwar eine ähnlich hämische Anzeige, die Edeka im Frühjahr in der LZ geschaltet hatte. Damals kündigte Edeka die neue Ketchup-Eigenmarke "Papa Joe's" an, die die Soßen der Marke Heinz nach einem langen Handelsstreit mit dem US-Hersteller Kraft Heinz Company ersetzten sollte.
Den Spaß von True Fruits muss sich Edeka wohl gefallen lassen. Vor allem weil das Enfant Terrible der Lebensmittelbranche im Kleingedruckten der Privatanzeige auch - gut versteckte - versöhnliche Töne anklingen lässt. In dem Schlagabtausch wird Edeka den Vernünftigen spielen müssen. Den, der nachgibt.