Rechtsstreit:
775-Millionen-Vergleich: Deutsche Bank beendet Kirch-Streit
Mit dem Millionen-Vergleich zieht die Deutsche Bank einen Schlussstrich unter den seit fast zwölf Jahren andauernden Streit um eine Mitverantwortung bei der Kirch-Pleite.
Die Deutsche Bank zahlt den Kirch-Erben775 Millionen Euro plus Zinsen - dem Vernehmen nach insgesamt gut 900 Millionen Euro. Mit diesem Vergleich zieht das Geldhaus einen Schlussstrich unter den seit fast zwölf Jahren andauernden Streit um eine Mitverantwortung der Bank für die Pleite des Kirch-Medienkonzerns 2002. "Mit der heutigen Vereinbarung legen wir einen altbekannten und langjährigen Rechtsstreit bei", teilt die Deutsche Bank am Donnerstag mit.
Hintergrund: Der 2011 gestorbene Medienunternehmer Leo Kirch hatte die Bank und ihren damaligen Chef Rolf Breuer zeitlebens für den Zusammenbruch seines weit verzweigten Medienkonzerns KirchGruppe verantwortlich gemacht. Breuer hatte in einem Fernsehinterview Anfang Februar 2002 die Kreditwürdigkeit Kirchs in Zweifel gezogen - wenige Wochen vor der Kirch-Insolvenz. Dieses TV-Interview ist am Ende das teuerste der Welt!
Kirch trat eine Prozesslawine gegen Breuer und die Bank los, seine Erben setzten die juristische Dauerfehde fort. Kurz vor Weihnachten 2012 errang die Kirch-Seite vor dem Oberlandesgericht (OLG) München einen bedeutenden Sieg: Die Richter verurteilten die Bank zu Schadenersatz und warfen etlichen ehemaligen und amtierenden Vorständen zahlreiche Verfehlungen vor. Die Höhe des Schadenersatzes sollten Gutachter bestimmen. Gefordert hatte die Kirch-Seite in diesem Prozess rund zwei Milliarden Euro.
dpa/ps