
Interview mitz André Zarth:
ADAC: Jetzt spricht der Marketingchef
"Wir haben in den vergangenen Wochen und Monaten Fehler gemacht", räumt ADAC-Marketingleiter André Zarth im Interview mit W&V ein. Darin erklärt der Verbandsmanager, wie er den Automobilclub wieder in die Spur bringen und das Vertrauen der Mitglieder zurückgewinnen will.
Knapp 300.000 Mitglieder haben dem ADAC den Rücken gekehrt, seit der Club mit seiner Preisverleihung "Gelber Engel" im Januar erstmals in die Schlagzeilen geriet. Seither steht der mächtige Automobilverband öffentlich unter Druck. In einem Interview mit W&V signalisiert der ADAC jetzt zunehmende Gesprächsbereitschaft. "Wir haben in den vergangenen Wochen und Monaten Fehler gemacht", räumt ADAC-Marketingleiter André Zarth ein. "Die Kritik einiger Manager an den Medien", so Zarth, "war überzogen und falsch." Nun will der Verband verstärkt den Kontakt zur Öffentlichkeit suchen und kündigt an, sich "eng" auf seinem Reformweg begleiten zu lassen.
Eines macht der Verbandsmanager aber klar: So schnell wie Beobachter und Öffentlichkeit fordern, wird sich der Automobilclub nicht verändern. Eine föderale Organisation wie der ADAC lasse sich nicht innerhalb weniger Wochen "um 180 Grad" drehen. "Wir sehen uns momentan alles sehr genau an, und das braucht Zeit. Show-Einlagen für die Öffentlichkeit machen wir nicht – das wäre auch unglaubwürdig."
Ebenso unglaubwürdig findet Zarth eine Imagekampagne. Stattdessen startete der ADAC im Mai eine von Serviceplan bereits vor der Krise entwickelte TV-Kampagne, die Mitglieder und den Pannenservice in den Mittelpunkt stellt. "Eine werbliche Kampagne, in der wir "Entschuldigung" sagen - das ist nicht der ADAC", so Zarth. Die öffentliche Entschuldigung von Verbandspräsident August Markl sei viel authentischer gewesen.
Wie es mit dem ADAC weitergeht und wie der Automobilclub sein Negativ-Image wieder zum Besseren wenden will, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Werben & Verkaufen Nr. 23.
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