Die ARD plant indes einen neuen Anlauf für den Vorschlag eines gemeinsamen Jugendkanals mit dem ZDF. Gespräche seien geplant. Der ARD-Vorsitzende  Lutz Marmor hofft auf ein Konzept voraussichtlich im September. Er sehe Bewegung beim ZDF und sei grundsätzlich optimistisch. Der Mainzer Sender ist generell offen für einen gemeinsamen Jugendkanal, hat aber große Bedenken vor allem wegen der Kosten. Den Vorschlag der ARD nach einer Fusion der bisher sechs Digitalkanäle von ARD und ZDF haben die Mainzer abgelehnt.

Auch zum ARD-Hörfunk gibt es Entscheidungen – die Geld sparen sollen. So reduziert die ARD ab der Saison 2014 die Formel-1-Berichterstattung im Radio. "Ein Teil der freiwerdenden Mittel fließt in ein neues, vorerst auf ein Jahr befristetes Pilotprojekt: einen Fonds für zusätzliche investigative Recherche", heißt es. Die neun Landesrundfunkanstalten sparen so "einen deutlich sechsstelligen Betrag", wie es heißt. "Die Formel 1 betreffend schlugen zuletzt Kosten für Produktionen, Logistik und Berichterstattung zu Buche, bei denen Aufwand und Ertrag aus Sicht der Hörfunkdirektoren in keinem sinnvollen Verhältnis mehr standen", teilen die Intendanten nach ihrer Sitzung mit.

Auch wird der Senderverbund in Washington D. C. ein neues gemeinsames Hörfunkstudio gründen und weitere Mittel für aktuelle Krisenberichterstattung zur Verfügung stellen. So sieht es eine Empfehlung der ARD-Hörfunkkommission vor. Das neue Studio soll 2015 in Betrieb gehen und die rund 60 Radioprogramme der ARD mit Berichten, Reportagen, Analysen und Kommentaren zum Geschehen in der US-Hauptstadt versorgen. WDR und NDR übernehmen die Federführung. Hintergrund: Das neue Studio soll Einsparungen von mittelfristig fast 700.000 Euro pro Jahr ermöglichen. Mindestens 500.000 Euro sollen dabei dem Verstärkungs-Fonds für die Auslandsberichterstattung zugutekommen. Mit 180.000 Euro soll das ARD-Studio Madrid (Federführung: HR) personell und logistisch aufgestockt werden. Ein zweiter Korrespondent soll dort nicht allein für die iberische Halbinsel, sondern auch für Berichterstattung aus Nordafrika zuständig sein. Das ARD-Auslandskorrespondentennetz des Hörfunks kostet pro Jahr rund elf Millionen Euro.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.