Und was ist mit den Reichweiten im Detail: In den vergangenen Jahren war die Printbranche von rückläufigen Reichweiten geplagt - was die Forscher des Instituts für Demoskopie Allensbach auf die Finanz- und Wirtschaftskrise zurückführen. Vor fünf Jahren hatten die Zeitschriften letztmalig ein Reichweitenplus einfahren können.

Absoluter Gewinner im Print-Ranking ist - wie schon im Vorjahr - die Zeitschrift Landlust, die 730.000 Leser hinzugewinnen konnte. Mit einem Zugewinn von jeweils rund 340.000 Lesern folgen Sport Bild und Bunte auf den Plätzen 2 und 3. Besonders erfolgreich zeigt sich auch Cicero: Der Titel legt um 90.000 auf 420.000 Leser zu - eine Steigerung von satten 27 Prozent.Verloren haben dagegen Titel wie Focus (– 250.000), Stern (– 60.000), Reader´s Digest (– 280.000) und Gala (– 60.000). Insgesamt verlieren die regionalen Abo-Tageszeitungen 610.000 Leser, die Anzeigenblätter verzeichnen ein Minus von 430.000 Lesern.Der Spiegel konnte übrigens zulegen, und zwar um 60.000 Leser. Bei den 14-täglichen Frauenzeitschriften kann nur die Freundin zulegen (+ 90.000), im Segment der monatlichen Frauenzeitschriften können Cosmopolitan (+ 40.000), Elle (+ 70.000), Brigitte Woman (+ 30.000) und Maxi (+ 50.000) überzeugen.

Im Zeichen des Aufschwungs stehen auch die Tageszeitungen. Im Durchschnitt kommen die überregionalen Zeitungen Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Rundschau, Süddeutsche Zeitung und Die Welt sowie die Wirtschaftszeitungen Handelsblatt und Financial Times Deutschland auf ein Plus von 1,7 Prozent mehr Leser als im Vorjahr. Die Kaufzeitungen - darunter Bild und regionale Titel - legen um 1,9 Prozent zu.

Die positive Entwicklung der Printmedien hängt nach Einschätzung der Forscher auch mit der gestiegenen Lesefreude jüngerer Zielgruppen zusammen: Während der Zeitschriftenkonsum der 14- bis 29-Jährigen in den letzten drei Jahren jeweils rückläufig war, finden sich nun 1,1 Prozent mehr junge Leser als im Vorjahr.

Die Reichweitengewinner bei den Printmedien:
1. Landlust: + 0,73
2. Sport Bild: + 0,34
3. Bunte: + 0,34
4. Ratgeber - Meine Apotheke: + 0,31
5. Bild am Sonntag: + 0,27
6. TV Digital: + 0,26
7. Einkauf Aktuell: + 0,26
8. TV direkt: + 0,24
9. Regionale Kaufzeitungen: + 0,22
10. Frau im Spiegel: + 0,20
11. Der Feinschmecker: + 0,18
12. TV14: + 0,17
13. Freizeit Spass: + 0,17
14. Freizeit Revue: + 0,17
15. Neue Post: + 0,13
16. Das Neue: + 0,13
17. Zuhause Wohnen: + 0,13
18. Zeit Wissen: + 0,13
19. Frau von Heute: + 0,13
20. Senioren Ratgeber: + 0,13
Quelle: AWA 2011, Angaben der Reichweiten in Mio.

Die Reichweitenverlierer bei den Printtiteln:
1. rtv: – 0,39
2. ADAC Motorwelt: – 0,35
3. Prisma Gesamt: – 0,34
4. Reader´s Digest: – 0,28
5. Focus: – 0,25
6. Gruppe Mein Eigenheim: – 0,23
7. Computer Bild: – 0,22
8. Computer Bild Spiele: – 0,22
9. Geo Special: – 0,20
10. Auf einen Blick: – 0,18
11. Tina Koch&Back-Ideen: – 0,18
12. PC Action: – 0,17
13. Super Illu: – 0,17
14. TV Spielfilm plus: – 0,16
15. ADAC Reisemagazin: – 0,15
16. Echo der Frau: – 0,13
17. Wohnen: – 0,12
18. Für Sie: – 0,11
19. Glamour: – 0,11
20. Fit for Fun: – 0,11
Quelle: AWA 2011, Angaben zur Reichweitenveränderung in Mio.

Mit der AWA 2011 wurde die Grundgesamtheit erweitert. Sie umfasst nun neben der deutschen Wohnbevölkerung auch deutschsprachige Ausländer. Dies bedeutet für die aktuelle AWA je nach Region, Zielgruppe und Titel unterschiedlich große Potenzialzuwächse. So erhöht sich die Hochrechnung beispielsweise für die Unter-60-Jährigen in den westlichen Bundesländern und Berlin durch die Berücksichtigung der deutschsprachigen Ausländer um 12,6 Prozent. Dagegen beträgt das Plus bei den Über-60-Jährigen in den östlichen Bundesländern lediglich 0,6 Prozent.