Ist das glaubwürdig, wenn ein Autohersteller das Thema Nachhaltigkeit bringt?

Glaubwürdigkeit ist Voraussetzung. Deshalb flankieren wir die Kampagne mit zahlreichen Proof-Points, die wir auf www.audi.de/sustainability verfügbar machen. Ein Beispiel: In Brüssel produziert Audi den e-tron schon heute CO2-neutral. Wir bieten kein Wünsch-Dir-Was. Wir erzählen die Realität. Das ist eine Vorsprungsgeschichte. Wir belehren nicht. Wir sagen deutlich: Jeder kleinste Beitrag zählt. Wir als Audi haben die dringende Notwendigkeit verstanden und sind auch nur ein kleiner Teil der Bewegung; wir diktieren sie nicht.

Also eine Reanimierung des Audi-Claims?

Es geht nicht darum, dass wir den Claim "Vorsprung durch Technik" wieder stärker pushen wollen. Er ist die DNA der Marke. Wir müssen  "Vorsprung" vielmehr neu interpretieren. In der Vergangenheit hatten wir das sehr stark über Produkt-Features gespielt. Jetzt kommen Haltungsfragen hinzu, wie etwa das gesellschaftlich aktuelle Thema Nachhaltigkeit. Bei der  jungen Zielgruppe bis Mitte 30, der Generation Y, ist das Interesse daran besonders stark ausgeprägt. Der Spot funktioniert aber zielgruppenübergreifend in allen Generationen.

Wenn schon das Thema Nachhaltigkeit: Warum ist das Fahrzeug dann silber und nicht grün?

Wenn wir eine Autofarbe präsentiert hätten, die Nachhaltigkeit zum Ausdruck bringt, wäre das viel zu klischeehaft gewesen. Das Auto sieht in Silber wahnsinnig sexy aus. Man muss ehrlich bleiben. Sonst wird's banal.

Wird der Spot nur zu Weihnachten geschaltet?

Das ist eine ganz spannende Geschichte. Der Fokus lag für uns zunächst auf Kerneuropa. Hier werden wir die Kampagne bis zum Ende des Jahres mit einem hohen Werbedruck schalten. Wir bringen den Spot in einer Länge von 60 Sekunden ganz klassisch ins TV und ins Kino, bespielen aber natürlich auch alle relevanten Online-Kanäle. Aber auch die Nachfrage der anderen Märkte ist riesig. Der Spot wird also voraussichtlich auch im ersten Quartal 2020 laufen.

Die Musik zum Film ist der Elvis-Klassiker "a little less conversation, a little more action". Wie kamen Sie darauf?

Der Dezember bietet einen besonderen kulturellen Moment und ist für viele eine Zeit der Besinnlichkeit. Jeder fährt zu Weihnachten ein bisschen runter. Da passt ein Song, der zum Nachdenken anregt, inhaltlich gut in die Zeit. Nebbra feat. The Great Escape haben den Song für uns neu interpretiert und eingespielt.

Die Kampagne wird in Längen von 60, 45 und 30 Sekunden ausgespielt. Dazu gibt es Verticals in 30, 15 und sieben Sekunden Länge. Bumper Ads und Youtube Mastheads komplettieren das Media-Menü.

Und hier noch die Credits:

Team bei Audi:

Head of Brandkommunication and Content Marketing: Susanne Franz

Projektmanagement: Vanessa Teßmann, Michael Maicher

Team bei PUK:

Kreativ GF: Diether Kerner

Executive Creative Director: Jan S. Krause

Creative Directors: Jessica Gronau, Valentin Burkhardt

Art Directors: Bernhard Hörlberger, Klas Batschkus, Sarah Stemmler

Texter: Alexandra Beck, Benedikt Raab

Executive Client Service Director: Tanja Heier

Client Service Director: Lin Lehn

Projektmanagement: Sandra Wons

Leitung PUK Film: Christian Hibbeler

Produktion:

Filmproduktion: Fox Devil Films

Producer: Nadine Thoma

Regisseur: Bruce St. Clair

DoP: Franz Lustig

Postproduktion: nhb, Hamburg

Musik Original: Elvis

Musik Remix: Nebbra feat. The Great Escape

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Autor: Rolf Schröter

Rolf Schröter ist Chefredakteur der W&V und interessiert sich nicht nur deshalb prinzipiell für alles Mögliche. Ganz besonders für alles, was mit Design und Auto zu tun hat. Auch, wenn er selbst gar kein Auto besitzt.