
Kampagne:
Böhmermann seziert #besonderehelden-Kampagne
Die Corona-Kampagne der Bundesregierung gefällt Jan Böhmermann so gut, dass er ein ähnliches Video dreht. Allerdings mit einer neuen Botschaft: Nichtstun hält er für schlecht - in der Flüchtlingskrise.
Beim aktuellen Streich von ZDF-Moderator Jan Böhmermann weiß man im ersten Moment nicht so recht, ob er die Kampagne der Bundesregierung, die junge Leute zum Zuhause-Bleiben animieren soll, schätzt - oder nicht. Denn Böhmermann gibt sich etwa auf seinem Twitter-Account als vorsichtiger Mahner und nimmt Verschwörungstheoretiker und Coronaleugner scharf aus Korn. Kein Grund also, warum er die Helden-Videos ablehnen sollte. Im Gegenteil: Er kopiert sogar ihre Optik, ein Indiz dafür, dass er sie für durchaus wirkmächtig hält.
Seine Kritik richtet sich denn auch weniger auf die Kommunikation, sondern auf einen blinden Fleck in der Politik. Böhmermann legt mit seinem Video, das er über seine Social-Media-Kanäle verbreitet, den Finger in die Wunde und weist - wie schon so oft zuvor - auf das mangelnde Engagement der Bundesregierung in der Flüchtlingskrise vor.
Sein Video, das auch Sentenzen aus den offiziellen Videos enthält, versieht er auf Facebook mit dem vergifteten Lob: "Superlustiges Video! Prima gemacht, liebe Bundesregierung!"
Auf Twitter schreibt er:
Die unter dem Schlagwort "#besonderehelden" im Internet verbreiteten Clips hatten in Deutschland bereits am Wochenende für viel Aufmerksamkeit in den sozialen Medien gesorgt - mit Lob, aber auch kritischen Reaktionen. Laut Bundespresseamt sind die Videos Teil der Informationsmaßnahmen in der Corona-Pandemie.
In den mit dramatischer Musik untermalten Videos erzählen fiktive ältere Menschen aus der Zukunft rückblickend, wie sie als junge Leute die zweite Welle "damals in diesem Corona-Winter 2020" erlebt haben. Die Videos enden jeweils mit dem Appell der Bundesregierung: "Werde auch du zum Helden und bleib zu Hause."
Das Pro & Contra innerhalb der W&V-Redaktion lesen Sie hier.