
Bessere Jobaussichten für Berufseinsteiger
Die Jobaussichten für Hochschulabsolventen haben sich in den Augen deutscher Personaler im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert. Das ergab eine Befragung von über 500 HR-Mitarbeitern, durchgeführt von Access KellyOCG und Universum Communications im Auftrag der Wirtschaftswoche.
Die Jobaussichten für Hochschulabsolventen haben sich in den Augen deutscher Personaler im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert. Das ergab eine Befragung von über 500 HR-Mitarbeitern, durchgeführt von Access KellyOCG und Universum Communications im Auftrag der Wirtschaftswoche. Die Studie ist darüber hinaus die Grundlage für das jährliche Hochschulranking, das in der Wirtschaftswoche veröffentlicht wurde.
Noch 2010 sah es eher düster für die Absolventen aus: 60 Prozent der Personaler schätzten die Chancen auf dem Arbeitsmarkt mittelmäßig oder eher schlecht ein. Die diesjährige Befragung zeigt einen deutlichen Umschwung: Nun glauben deutschlandweit 85 Prozent der Befragten in den Personalabteilungen, dass Berufseinsteiger gute oder gar sehr gute Aussichten auf dem Stellenmarkt haben.
„Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung bekamen die Personaler alle Hände voll zu tun“, sagt Axel Keulertz, Research Director bei Universum. „Sie müssen jetzt die Lücken, die durch die Einstellungsstopps entstanden sind, füllen und suchen sehr intensiv nach qualifizierten Mitarbeitern“.
Parallel dazu zeigt sich, dass es für die Unternehmen immer schwieriger wird, ihren Rekrutierungsbedarf zu decken. Zum Mangel an Ingenieuren, Informatikern und Elektrotechnikern, der bereits zu den Klassikern in der Diskussion um den Nachwuchskräftemangel gehört, kommt nun auch eine Verknappung von Kandidaten mit naturwissenschaftlichem Hintergrund. 36 Prozent der Befragten geben an, die Positionen für Naturwissenschaftler weniger gut besetzen zu können, 2010 waren es 27 Prozent.
Wenn der Bedarf steigt, werden die Personalverantwortlichen offensichtlich weniger wählerisch, zumindest in Bezug auf die Art des Abschlusses der Neueinsteiger. Bei BWL, VWL, Informatik und Elektrotechnik gaben in diesem Jahr mehr Befragte als im Vorjahr an, keine Präferenzen bezüglich des Abschlusses zu haben. Besteht diese, fällt die Wahl auf Master oder das Diplom, bei Naturwissenschaften verstärkt auch auf die Promotion. Der Bachelor-Abschluss dagegen wird immer noch eher stiefmütterlich behandelt. In keinem der untersuchten Fachbereiche kommt seine Beliebtheit über die 6-Prozent-Marke hinaus, eine der erwarteten allmählich steigenden Akzeptanz des Abschlusses entgegengesetzte Entwicklung.
”Wir beobachten, dass die Unternehmen nach wie vor die Absolventen mit höheren Universitätsabschlüssen bevorzugen, obwohl eine große Anzahl hoch qualifizierter Bachelors die Hochschulen verlässt. Da der Pool an Diplomabsolventen jedoch stetig kleiner wird, erwarten wir hier in naher Zukunft jedoch einen Wandel in der Recruiting-Politik vieler Unternehmen”, sagt Access KellyOCG-Geschäftsführer Klaus Töpfer.