
Expansion im In- und Ausland:
Billigkette Tedi will Zahl der Filialen verdreifachen
Billighändler Tedi will seine Artikel künftig statt in 1600 in mehr als 5000 Filialen verkaufen. Wie der Plan fürs beschleunigte Wachstum aussieht.

Foto: Tedi
Tedi, mit einem Angebot aus Schreibwaren, Dekoartikeln und allerlei Krimskrams Marktführer unter den Billighändlern, gibt Gas: Die Zahl der Filialen des Discounters mit ihrem bunten Angebot soll in den kommenden Jahren von 1600 auf mehr als 5000 wachsen. Tedi werde seine Expansion im Ausland deutlich beschleunigen, kündigte das Unternehmen am Dienstag an. Und auch auf dem Heimatmarkt sollen zusätzliche Filialen eröffnet werden.
Um sein Auslandswachstum zu beschleunigen, will Tedi im kommenden Jahr auch in Polen, Portugal und Italien die ersten Märkte eröffnen. Bislang ist das Unternehmen bereits in Deutschland und fünf weiteren europäischen Ländern präsent.
Auf dem deutschen Markt soll eine erste große TV-Kampagne und die Wiedereingliederung der erst im Frühjahr abgespaltenen Discount-Kette Black.de für zusätzliche Wachstumsimpulse sorgen. Black.de - mit größeren Läden und preislich noch unter Tedi angesiedelt - war als Antwort auf den niederländischen Wettbewerber Action konzipiert worden. Die Verselbstständigung hatte dem Unternehmen ursprünglich mehr Bewegungsspielraum geben sollen.
Welche Rolle Black.de spielt
Doch haben die Eigentümer von Tedi und Black.de, die Unternehmerfamilien Haub und Heinig, offenbar angesichts des Erfolgs des neuen Konzeptes ihre Pläne revidiert. Black.de kommt zurück unter das Dach von Tedi. Die bislang eröffneten Läden sollen in den nächsten Monaten Schritt für Schritt auf den Namen Tedi umgeflaggt werden, wie eine Unternehmenssprecherin sagte.
Black.de habe bei Kundenansprache, Filialgestaltung und Sortimentsauswahl erfolgreich neue Akzente gesetzt. ”In Anbetracht des Erfolges hat Tedi die Chance ergriffen, die elementaren Bausteine des Konzeptes für die eigene Unternehmensentwicklung zu übernehmen und das Beste aus beiden Konzepten zu vereinen“, heißt es in einer Mitteilung des Billiganbieters.
Der Strategieschwenk fällt mit einem Wechsel an der Spitze von Tedi zusammen. Der bisherige stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsführung, Silvan Wohlfarth, übernimmt zum 1. Dezember den Chefsessel im Dortmunder Unternehmen.
Tedi ist mit seiner Expansionsstrategie nicht allein. Auch Wettbewerber wie Action oder Rusta haben in den vergangenen Monaten ehrgeizige Wachstumspläne präsentiert. Die so genannten Non-Food-Discounter funktionieren in der Regel als eine Art Sammel-Discounter für Haushalts-, Party- und Elektroartikel, Schreib- und Spielwaren, aber auch Drogerie- und Kosmetikprodukte.
W&V Online/dpa