
Bevölkerungsschutz:
Bremen: Gefahrenmeldungen über digitale Werbetafeln
Bremen hat ein neues Warnsystem im öffentlichen Raum: Die Fahrgastunterstände der Straßenbahn und 20 digitale Werbetafeln der Firma Wall sind an das bundeseigene "Modulare Warnsystem" angeschlossen.

Foto: Wall GmbH
Im Gefahrenfall kann das System ab sofort Fahrgäste, Passant:innen und Verkehrsteilnehmer:innen warnen. Für das sogenannte Modulare Warnsystem ist das eine Ergänzung zu bereits bestehenden Informationskanälen wie Durchsagen im Radio oder der Warn-App NINA. Droht etwa ein nahendes Hochwasser, soll das System einen großen Teil der Bevölkerung direkt über verschiedene Wege erreichen. Die 20 gut sichtbaren Screens in der Bremer Innenstadt in den Fahrgastunterständen der BSAG sollen an besonders stark frequentierten Orten möglichst viele Menschen ansprechen. Dies verkürzt die Vorwarnzeit erheblich und kann helfen, Leben zu retten. Patrick Möller, Geschäftsführer von Wall, hält die digitalen Stadtinformationsanlagen für "geradezu prädestiniert, Aufmerksamkeit für Warnungen zu erzeugen".
Die technischen Voraussetzungen für das Modulare Warnsystem haben der Außenwerber Wall, die Bremer Straßenbahn AG als Vertragspartner und der Senator für Inneres in den vergangenen Wochen geschaffen. Betrieben wird das System vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Nach dem Live-Test am 20. Januar geht das Warnsystem jetzt in Betrieb. Die Freie Hansestadt Bremen ist damit nun offiziell an das bundesweite Informationssystem für digitale Werbeanlagen angeschlossen.
"So erreichen wir schnell und unmittelbar auch diejenigen, die unterwegs sind oder Warnungen nicht empfangen, weil sie beispielsweise kein Smartphone besitzen. Im Ernstfall ist die Zeit ein ganz entscheidender Faktor", sagt Ulrich Mäurer, Senator für Inneres. Karl-Heinz Knorr, Katastrophenschutzbeauftragter für das Land Bremen, kündigt an, weitere Wege wie Sirenen und Cell-Broadcast etablieren zu wollen.