
Brauerei mit Haltung:
BrewDog setzt Zeichen gegen rechtes Bier
Die schottische Brauerei reagierte mit einer pfiffigen Aktion auf das "Deutsche Reichsbräu", das kürzlich von einem Getränkemarkt in Sachsen-Anhalt verkauft wurde.

Foto: BrewDog
Im Januar sorgte ein Getränkemarkt in Sachsen-Anhalt für Erstaunen – und zwar der unangenehmen Art: Eine Filiale der Kette Getränke Quelle in Bad Bibra verkaufte das Bier "Deutsches Reichsbräu". Und das zum Preis von 18,88 Euro pro Kasten – eine bekanntlich in der rechten Szene überaus beliebte Zahlenkombination.
Die Aktion sorgte auf Social Media für erheblichen Unmut, auch die Getränkemarkt-Kette beendete ihre Zusammenarbeit mit dem Betreiber der Filiale in Bad Bibra. Die schottische Brauerei BrewDog wollte ebenfalls noch ein Zeichen setzen und reagierte mit einer Aktion.
Vielfalt gegen Vorurteil
Diese führte die Brauer ins thüringische Kloster Veßra, wo der Reichsbräu-Vertreiber und ehemalige NPD-Politiker Tommy Frenck einen Gasthof betreibt, den Goldenen Löwen. BrewDog fuhr "zufällig" an der Gaststätte vorbei – mit einem Werbemotiv, das eindeutigen Bezug auf das braune Bier nahm: "Wenn Du nur eine Hautfarbe magst, kannst Du mit mehr als 30 Sorten eh nichts anfangen", so der Spruch, mit dem die Bier-Vielfalt der Berliner BrewDog-Niederlassung beworben wurde.
Die Aktion, die gemeinsam mit der Berliner Agentur Heimat Active entwickelt wurde, kam beim Publikum auf Social Media gut an: "Super Aktion", "genialer Schachzug" oder auch "meine neue Lieblingsmarke" lauten einige der Reaktionen auf Twitter und Facebook.
"BrewDog steht für Vielfalt und Toleranz statt Einfalt und Ignoranz: Das gilt für unsere Biere ebenso wie für unser internationales Team und die Gesellschaft für die wir stehen", so das offizielle Statement der Brauerei. "Bier ist ein Kulturgut, was man teilt. Was aus uns eine Gemeinschaft werden lässt, uns verbindet, nicht trennt."