
30-Sekünder noch teurer:
CBS streamt beim Super Bowl erstmals alle Werbespots ins Netz
CBS hat die Vermarktung des Werbeumfelds Super Bowl 2016 gestartet: Nur Package-Deals für TV und Internet können Kunden buchen - die das teuerste Werbeumfeld der Welt noch teurer machen.
CBS trägt dem Trend zum Streaming Rechnung: Die berühmten Super-Bowl-Werbespots sollen in den USA im kommenden Jahr erstmals alle auch live im Internet zu sehen sein. Die meisten der extrem aufwändig produzierten Spots in den Pausen während des Finales der National Football League (NFL), für die Werbekunden immer mehr Millionen ausgeben, wurden live bislang nur im Fernsehen gezeigt. NBC, beim letzten Mal an der Reihe mit der Übertragung, hat im Februar lediglich 18 von insgesamt 70 Kunden die Streaming-Variante schmackhaft machen können. 2016 sollen sie nun alle auch beim Livestreaming im Internet zu sehen sein, wie das ausstrahlende Network CBS US-Medien bestätigt.
Die Kehrseite der Medaille: Für Werbekunden wird das Spotumfeld aufgrund der weiter steigenden Zuschauerzahl noch teurer. Hat NBC Anfang dieses Jahres beim Sport-Highlight bis zu 4,5 Millionen Dollar für 30-Sekunden-Reklame in der Halbzeitpause des Super Bowl verlangt, so will CBS am 7. Februar 2016 bis zu 4,7 Millionen Dollar für den 30-Sekünder erzielen. Nur so genannte Package-Deals bringt der landesweite Sender ins Super-Bowl-Portfolio ein - anders als zuletzt NBC, wo TV- und Streaming-Werbeplätze noch separat angeboten worden sind. Beim Werbepartner CBS können die Kunden dieses Mal der zusätzlichen Online-Variante nicht entkommen. Dafür sind ihre Werbefilme weltweit live übers Internet zu sehen.
Wer glaubt, Mehrkosten schrecken die Werberklientel ab, der irrt: Anheuser-Busch InBev, PepsiCo und Fiat Chrysler haben laut "Variety" schon Plätze reserviert, wenn das Finale im Levi's Stadium im kalifornischen Santa Clara steigt. CBS selbst räumt ein, nur noch rund 20 Werbeclips im begehrten Umfeld einbuchen zu können. Die Einbuchung kommt ergo gut voran. NBC bilanzierte übrigens, dass in der Spitze mehr als 1,3 Millionen Amerikaner den Super Bowl XLIX via Streaming im Internet verfolgt haben.
Beim Super Bowl legen sich die Unternehmen und ihre Agenturen besonders ins Zeug. Denn auch der Werbeblock ist Teil des Kults. 2015 guckten in den USA rund 115 Millionen Menschen zu, wie Katy Perry in der Halbzeitshow auf einem Löwen ins Stadion ritt. Das Social Web fieberte ebenfalls mit: Beim Sieg der New England Patriots gegen Titelverteidiger Seattle Seahawks (28:24) verbuchte allein Twitter mehr als 28 Millionen Kurznachrichten und sorgte für einen neuen Rekord. Noch nie zuvor gab es bei einem Finale der nordamerikanischen Football-Profiliga NFL mehr Tweets.
Hier geht es zu den Topps und Flops der Werbespots beim Super Bowl 2015. Übrigens: Den Super Bowl 50 im kommenden Februar umrahmen erstmals arabische Zahlen. Bis zur 49 hat die NFL das Finale römisch beziffert.
ps/dpa