Der VW-Markenvorstand spricht von einer "nicht mehr beherrschbaren Komplexität", die dazu führe, dass die Zeit von der Entwicklung eines Fahrzeugs bis zu seiner Marktreife zu lang ist.

"Wir dürfen nicht mehr Zeit verschwenden, Infrastruktur zu managen. Sondern wir müssen unsere Zeit darin investieren, Kundenzufriedenheit zu managen", mahnt Senger.

Die neue Car-Software-Einheit von Volkswagen

Die Mammut-Aufgabe soll auch über langfristige Partnerschaften gestemmt werden. Diese Partner müssten "ganz neue Eigenschaften" aufweisen, aber man brauche "nicht mehr so viele". Senger spricht von "zehn wirklich großen" Partnern. Auf Nachfrage, ob Volkswagen künftig mit Googles Android-System kooperiert, sagte Senger "doch, vielleicht, bald". Cloud-Partner der Wolfsburger ist Microsoft, die VW auch beim Thema Schulung und Change Management unterstützen.

Die neue Car-Software-Einheit von Volkswagen soll bis 2025 auf 10.000 Mitarbeiter anwachsen. 50 Prozent der Mitarbeiter werden aus der EU kommen, 30 Prozent aus China und jeweils zehn Prozent aus den USA sowie aus Israel und Indien.

Senger sieht das Auto in der Nachfolge von PC und Smartphone, die beide bereits einen Sättigungsgrad erreicht hätten. Nun hätten junge Entwickler die Möglichkeit, Pionierleistungen zu vollbringen und in einem "Magic Moment" dabei zu sein. "Wir müssen cooles Zeug machen", sagte Senger.

Für das Geschäftsmodell der Volkswagen-Marken bedeutet das: Das hauptsächliche Geschäft endet nicht mit dem Kauf eines Autos, sondern beginnt dann erst. Künftig wird das Auto ein Stück Hardware sein, auf das nach dem Kauf zusätzliche Optionen digital aufgespielt werden können.

Diese Inhalte stehen leider nicht mehr zur Verfügung.

Autor: Rolf Schröter

Rolf Schröter ist Chefredakteur der W&V und interessiert sich nicht nur deshalb prinzipiell für alles Mögliche. Ganz besonders für alles, was mit Design und Auto zu tun hat. Auch, wenn er selbst gar kein Auto besitzt.