Corona-Krise:
Condé Nast entlässt in den USA 100 Mitarbeiter
Der Lifestyle-Verlag Condé Nast muss noch mehr sparen als Anfang April gedacht. Gehaltskürzungen und Zwangsurlaub reichen nicht aus. Jetzt müssen 100 Mitarbeiter des US-Publishers gehen.
Gehaltskürzungen und Zwangsurlaub haben nicht gereicht. Jetzt muss der von der Corona-Krise schwer mitgenommene Lifestyle-Publisher Condé Nast die letzte Karte ziehen. In den USA werden rund 100 Mitarbeiter entlassen. Weitere 100 werden beurlaubt, anderen werden die Arbeitszeiten gekürzt, meldet WWD.com. Wo genau Stellen gestrichen werden, hat der Publisher von Zeitschriften wie Vogue, The New Yorker, GQ oder Vanity Fair nicht bekannt gegeben. Die Beurlaubungen sollen dem Vernehmen nach aber vor allem in Bereichen wie Events stattfinden, die von der Krise besonders betroffen sind.
"Wir haben in dieser Krise einige Gefühlsbäder durchlebt, persönlich und beruflich", schrieb CEO Roger Lynch in einem Memo an die Kollegen. "Und ich bin tieftraurig, diese Nachricht schreiben zu müssen und darüber zu informieren, dass wir uns von einigen unserer US-Kollegen verabschieden müssen." Derartige Entscheidungen seien nie leicht und nichts, was er selbst leichtnehmen würde.
Bereits Anfang April hatte Lynch die Mitarbeiter über Sparmaßnahmen informiert. So wurden die Gehälter von Spitzenverdienern mit über 100.000 US-Dollar Jahresgehalt von 1. Mai an für insgesamt fünf Monate um zehn bis 20 Prozent gekürzt. Lynch selbst hat sein Gehalt halbiert. Der Rest der Führungsetage, darunter auch Mode-Ikone Anna Vintour, die zu den bestbezahlten Mitarbeitern des Verlages zählt, kürzten ihr Grundgehalt um 20 Prozent.
Auch die Erscheinungsweise einiger US-Titel, darunter Vogue, Vanity Fair und Condé Nast Traveler, wurde aufgrund fehlender Werbeanzeigen und Schwierigkeiten bei der Content-Produktion reduziert.