OVK-Marktzahlen:
Corona-Krise hilft dem digitalen Werbemarkt
Weil sich Handel, Mediennutzung und Kommunikation im Corona-Jahr 2020 immer mehr ins Netz verlagert haben, ist der digitale Werbemarkt deutlich gewachsen. Der Trend setzt sich 2021 unverändert fort.
Wo es Verlierer gibt, da finden sich stets auch Gewinner. Zu den letzteren gehört ganz eindeutig der deutsche Display-Advertising-Markt, der 2020 im Vergleich zum Jahr zuvor ein Wachstum von 12,9 Prozent zu verzeichnen hat. Nach den aktuellen Marktzahlen des Online-Vermarkterkreises (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) lagen dabei alle Quartale über Vorjahresniveau, wobei das Wachstum im vom ersten Lockdown betroffenen zweiten Quartal mit 3,4 Prozent am geringsten und im vierten Quartal trotz neuerlichen Lockdowns mit 20,2 Prozent am größten ausgefallen ist.
Im laufenden Jahr dürfte die Erfolgsgeschichte ihre Fortsetzung finden. Der OVK prognostiziert gemeinsam mit Statista ein Wachstum um 9,7 Prozent auf dann 4,474 Millarden Euro. Die gesteigerte Reichweite digitaler Medien in Pandemiezeiten ist jedoch nur eine Seite der Medaille, denn darüber hinaus ging auch deren Nutzungsintensität nach oben. All das resultierte in einer deutlichen Steigerung der Brutto-Werbeinvestitionen: "Besonders die Bereiche, die durch die Pandemie für den Verbraucher stärker in den Fokus rückten, zeigen die größten Wachstumsraten auf," erläutert Rasmus Giese (United Internet Media), Vorsitzender des Online-Vermarkterkreises. Konkret sind das die Bereiche Freizeit und Sport, Haus- und Gartenausstattung, Computer und Büro, persönlicher Bedarf sowie Gesundheit und Pharmazie.
Pre-Roll weiterhin ganz vorn
Umsatzstärkstes Werbeformat ist nach wie vor Pre-Roll, dahinter liegen Ad Bundles für stationäre Geräte. Mit Mobile Medium Rectangle, Mobile Pre-Roll und Mobile Ad Bundle folgen mehrere Werbeformate für mobile Endgeräten, was deren rapide wachsende Bedeutung einmal mehr deutlich unterstreicht. Nach 62 Prozent im Jahr 2019 (2,247 Mrd. Euro) stieg der Anteil programmatischer Buchungen im letzten Jahr auf 68 Prozent beziehungsweise 2,753 Milliarden Euro an. Während die klassische IO-Buchung auch im kommenden Jahr nahezu stagnieren dürfte, prognostiziert der OVK für 2021 eine weitere deutliche Steigerung der programmatischen Buchungen auf über 3,1 Milliarden Euro.