
Diversität und Inklusion:
Cosmopolitan bringt rundliche Frauen auf den Titel
Während allüberall Diversität und Inklusion propagiert werden, buchen Modezeitschriften noch immer am liebsten Magermodels. Die britische Cosmo geht dagegen an - in einer Zeit, die von Diäten dominiert wird.
Die britische Frauenzeitschrift Cosmopolitan setzt auf dem Titelbild ihrer Februar-Ausgabe ein Zeichen gegen die sonst allüberall kursierenden Diät- und Schlankheits-Tipps nach den Feiertagen. Unter der Überschrift "Das ist gesund!" werden drei Frauen mit unterschiedlich deutlichen Rundungen gezeigt. In der dazugehörenden Titelgeschichte erzählen elf Frauen, wie sie sich mit ihrem Körper wohlfühlen.
Allerdings machen auch diese Frauen viel Sport. Eine Frau in Kleidergröße 44 lief einen Marathon. Eine typische Trägerin "Großer Größen" erzählt von ihrer Zufriedenheit beim Yoga und die Frau im Rollstuhl hat sich zur Fitnesstrainerin ausbilden lassen. In der Titelstory erzählen die Frauen aber auch von Anfeindungen und Dickenhass im Fitness-Studio - und wollen als lebende Beispiele demonstrieren, dass sich an einer Körperform nicht erkennen lässt, ob jemand körperlich fit ist oder nicht.
"Man kann Cosmopolitan zur Wahl dieses Titels nur gratulieren", schreibt Spiegel-Autorin Carola Padtberg. Denn bislang wurden Artikel zur weiblichen Selbstverwirklichung oder "Body Positivity" in der Regel mit fantastisch aussehenden Plus-Size-Models bebildert. Lediglich die Brigitte verzichtete schon 2010 drei Jahre lang auf professionelle Models. Doch der Anblick normaler hübscher Frauen in den Modestrecken setzte die Leserinnen noch mehr unter Druck.
Auch die britische Cosmo sorgte mit dem Titel und seinem Statement für Diversität und Inklusion nicht überall für Applaus. Eine Leserin schreibt: "Erst habt ihr Dünne promoted. Jetzt zeigt ihr Übergewichtige auf dem Cover und schreibt darunter "gesund". Was kommt als Nächstes, Crack als Nahrungsergänzungsmittel?"