Aufsteiger des Jahres ist jedoch Zalando: Der Online-Händler rangiert auf Platz 16 und profitiert laut den Studienmachern wohl "vom gewachsenen Zuspruch der Verbraucher". Positiv zu buchen schlagen das vielfältige Sortiment an Mode- und Lifstyleprodukten sowie der verstärkte Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit. Als weitere sehr schnell wachsende Marke wird Puma aufgeführt, die sich im Vergleich zum Vorjahr um sieben Positionen nach oben auf nun den 22. Rang hochgearbeitet hat. Der Sportartikelhersteller konnte im Corona-Jahr mit angesagter Athleisure Wear seine Umsätze steigern und einen Vorteil aus dem Trend zu Fitness in den eigenen vier Wänden ziehen.

Vertrauen als stabiles Fundament

Gerade in der aktuell schwierigen Zeit profitieren laut dem BrandZ-Ranking die Marken, die von den Verbrauchern als besonders vertrauenswürdig und verantwortungsbewusst wahrgenommen werden: Dabei handelt es sich um Marken, die aufrichtig und offen auftreten, Respekt und Engagement zeigen und die sich mit ihren Kunden identifizieren und die Beziehung zu ihnen pflegen. Laut den Studienleitern werden deutsche Marken nicht nur hierzulande, sondern weltweit als hoch angesehen für iren Fokus auf Qualität und Zuverlässigkeit und traditionell als "Helfer" wahrgenommen. Entsprechend haben im Ranking die Marken gut abgeschnitten, die von den Verbrauchern als freundlich, sympathisch und engagiert wahrgenommen werden.

Sonderpreise für Frosch und Hornbach

Wie in jedem Jahr verleihen Kantar und WPP im Rahmen der BrandZ auch zwei Sonderpreise. Zum einen wird die Marke Frosch als "Most Purposeful Brand" ausgezeichnet. Mit seiner konsequenten Nachhaltigkeitsstrategie genießt der Mainzer Hersteller und Bio-Pionier seit 1986 ein enormes Vertauen der Konsumenten. Für seine konsequente Kundenorientierung, aber vor allem für seine unterhaltsame, authentische, mutige und wiedererkennbare Kommunikation wird schließlich noch Hornbach als "Brand with the Best Advertising" prämiert.

Deutsche Top-50-Marken kommen im internationalen Vergleich besser durch Pandemie

Die 50 Marken des "BrandZ Top 50 Germany"-Rankings stammen aus insgesamt 19 Kategorien. Diese "international außergewöhnliche" Bandbreite des Portfolios der wertvollsten Marken hat laut Kantar dazu beigetragen, "dass es von gravierenden wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie verschont blieb". Die geringere Nachfrage nach Autos, Finanzprodukten und Freizeitaktivitäten sei durch Zugewinne in den Kategorien Technologie, Logistik und (Online-)Handel kompensiert worden. Zudem würden zahlreiche der führenden deutschen Marken einen erheblichen Anteil ihres Geschäfts im internationalen Sektor erwirtschaften. Aufgrund dessen seien die Top-50 beser durch die Pandemie gekommen als die Marken de BrandZ-Rankings anderer Länder.

Als weitere wichtige Trends analysiert die Studie unter anderem einen DIY-Boom, Wohnen und Heimwerken sowie "die neue Offenheit": Demnach habe die Pandemie dazu geführt, dass die Menschen offener für neue Produkte, Marken und Dienstleistungen geworden seien. Marken bietet das die Chance, von Konsumenten neu entdeckt und zur ersten Wahl zu werden. Wenig verwunderlich: Aktuell sind vor allem auch Dienste gefragt, die den Menschen dabei helfen, miteinander in Kontakt zu bleiben. Entsprechend verzeichnet die Telekommunikationsindustrie ein deutliches Wachstum. Schließlich attestiert die Untersuchung der deutschen Automobilindustrie - trotz des weltweit eher schleppenden Jahres - ein stetiges Wachstum, sodass dieser Sektor mit 19 Prozent des Gesamtwerts der Top 50 weiterhin die wertvollste Kategorie des Rankings stellt.