
Cebit-Betreiber:
Deutsche Messe AG baut den Vorstand um
Bei der Deutschen Messe AG steht ein Führungswechsel bevor. Vorstandschef Wolfram von Fritsch muss offenbar gehen.

Foto: Deutsche Messe AG
Seit 2008 wird Deutschlands größte Messegesellschaft von Wolfram von Fritsch geführt. Das soll sich nach Informationen der "Hannoverschen Allgemeinen" bald ändern. Demnach will der Aufsichtsrat der Deutschen Messe AG auf seiner Sitzung am 12. Juni Fritschs Vertrag nicht mehr verlängern. Nach dpa-Informationen begründet das Kontrollgremium das unter anderem damit, dass die Zahl der Vorstände von vier auf drei reduziert werden soll.
In der jetzigen Zusammensetzung ist der CEO u.a. für Marketing, PR und Programm-Strategie verantwortlich. Seine drei Vorstandskollegen teilen die Verantwortung für die großen Einzelmessen unter sich auf. So ist Oliver Frese u.a. für die Cebit zuständig, Andreas Gruchow für Marken wie Domotex, Ligna, Biotechnica und Didacta, während Jochen Köckler das Dickschiff Hannover Messe steuert.
Eine offizielle Bestätigung für die Personalie v. Fritsch gab es noch nicht. "Wir sind alle sehr überrascht, es gab keine bisher Hinweise", sagte Messe-Sprecher Wolfgang Kossert am Dienstag. Er betonte: "Selbstverständlich gibt es noch keine Entscheidung, die kann nur der Aufsichtsrat treffen."
Der Aufsichtsrat der Deutschen Messe AG wird von den beiden Hauptaktionären kontrolliert: dem Land Niedersachsen und der Stadt Hannover. Den Vorsitz führt der nierdersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies. Der SPD-Politiker steht gerade selbst unter Druck, nachdem seine Staatssekretärin und sein Pressesprecher wegen umstrittener Auftragsvergaben ihre Posten verloren hatten.
Die Deutsche Messe will nach einem jahrelangen Sanierungskurs unter von Fritsches Leitung in diesem Jahr wieder Gewinne erzielen. Fürs Geschäftsjahr 2016 betrug der Verlust 3,7 Millionen Euro, 2017 hofft das Unternehmen auf einen Gewinn von 16 Millionen Euro. (W&V / dpa)