
W&V Data-Ranking:
Du hast die Haare schön – trotz Homeoffice
Körperpflege im Homeoffice – muss das sein? W&V Data hat analysiert, wie viel Geld die Anbieter dieses Segments noch in die Hand nehmen, um für Aufmerksamkeit und Markenbekanntheit zu sorgen.

Foto: Shotprime-Studio Stock Adobe
Schminkt man sich für Videokonferenzen oder nicht? Haare stylen oder reicht der Fingerkamm? So bedeutungslos Fragen wie diese angesichts der Komplexität der Coronakrise auch sein mögen – für den Mikrokosmos rund ums eigene Ich haben genau auch solche Themen ihre Berechtigung. Wenn wegen Ausgangsbeschränkung etc. die Möglichkeiten zur Außendarstellung derart reduziert sind, wird man selbst mehr denn je zum Maßstab dessen, was noch geht und wo das Schlabberschluri-Dasein anfängt.
Erst kürzlich titelte die „Gala“ in einer Onlinegeschichte: „Das hilft gegen schlechte Haut im Homeoffice“. Fast könnte man meinen, da würde eine Tür zu einem neuen Marktsegment aufgestoßen – Körperpflege in Coronazeiten. Doch soweit ist es noch nicht. Entsprechende Kampagnen fehlen, zumindest bislang.
Körperpflege, setzen wir jetzt einfach voraus, dürfte weiter ein Grundbedürfnis sein, wenn nicht ein gestiegenes, dann zumindest ein geändertes, um bei der „Gala“ zu bleiben. Erst recht, wenn diverse Frauenzeitschriften derzeit rauf und runter „Home Spa“-Themen proklamieren. Zudem waren die Drogeriemärkte durchgängig geöffnet für Nachschubbeschaffung, während geschlossene Kosmetikinstitute und Friseurgeschäfte nach verstärkter Eigeninitiative drängten.
Tatsächlich steht der Kauf von Produkten der Warengruppe "Beauty und Gesundheit" auf Platz sechs der wichtigsten Produkte, die die Deutschen gerade einkaufen. Das zeigt die Umfrage des Verbraucherforums Mydealz. Danach antworteten 21 Prozent, in den vergangenen sieben Tagen entsprechende Produkte gekauft zu haben. Die Umfrage (2000 Befragte; Mehrfachantworten möglich) bezieht sich auf die Kalenderwoche 17 (20. bis 26. April 2020).
In den Dashboards von W&V Data haben wir daher analysiert, wie sich die Anbieter rund um Körperpflege und Wohlfühlen im Vorfeld aufgestellt beziehungsweise mit welchen Budgets sie im ersten Quartal für Aufmerksamkeit und Verankerung ihrer Marken gesorgt haben.
Wie es im Bereich Gesichtscremes aussieht, haben wir in der nachfolgenden W&V Data-Tabelle für die Top Ten der Werbungtreibenden dieses Segments zusammengefasst. Hinter den 58,77 Mio. Euro Gesamtvolumen steht ein Minus von fast 27 Prozent. Bei den Top Ten jedoch hält sich die Zahl der Unternehmen, die reduziert und die aufgestockt haben, genau die Waage.
Gesichtspflege: Top Ten der Werbungtreibenden
Die Anbieter von Parfüms etwa, einem Produkt an der Grenze zwischen Außendarstellung und dem Sich-selbst-was-Gutes-tun, haben in QI ihr Mediabudget um zehn Prozent auf 37,5 Mio. Euro brutto erhöht.TV wurde dabei um 28 Prozent aufgestockt, Onlinewerbung um 45 Prozent. Allerdings bekam der Umsatz gleich zu Beginn der Coronakrise einen deutlichen Dämpfer. Eine der wenigen Umsatzanalysen dazu ist der GfK Consumer Index 2020, wo für die Kalenderwochen 9, 10 und 11 (24. Februar bis 15. März 2020) das Segment „Produkte zur Außendarstellung“ untersucht wurde. Dabei wurde für Damendüfte ein Umsatzrückgang von 30 Prozent festgestellt, allerdings nur bezogen auf den Ladenverkauf (LEH und Drogeriemärkte), nicht aber auf Onlineeinkäufe.
Ein zumindest marginal erhöhter Werbedruck wurde auch in einem weiteren wichtigen Segment aufgefahren, der Haarpflege. W&V Data weist hier, gestützt auf die Zahlen unseres Partners Nielsen, ein Plus von 0,2 Prozent aus. Doch schon bei den Top drei der Werbungtreibenden ist das Werbeverhalten, sprich die Reaktion auf die Coronakrise und den Shutdown im März, komplett unterschiedlich: Procter & Gamble auf der Nummer eins im Ranking der Werbungtreibenden nach den Spendings erhöhte sein Budget um 32 Prozent, L’Oréal und Schwarzkopf auf den Plätzen zwei und drei dagegen reduzierten um 18 beziehungsweise 36 Prozent.
P&C findet sich zudem mit seinem Shampoo Pantene Pro-V Repair und Care aktuell unter den Top 30 im W&V Data-Ranking der teuersten Motive der Woche mit einem Wochen-Volumen von knapp einer Million Euro. Hier wittert man also durchaus Umsatzchancen.
Welche Budgets im Detail dahinter stehen, wie sich die anderen Unternehmen verhalten haben und wie jeweils der Mediamix aussah, können Sie als Nutzer von W&V Data in unseren interaktiven Dashboards abrufen.
Zahlen, Daten, Fakten für Ihr Business
Sie wollen wissen, wie sich andere Branchen aufstellen und wie jeweils die Werbungtreibenden ihre Budgets verteilen? Auf W&V Data bekommen Sie hierzu alle relevanten Informationen. Unsere interaktiven Dashboards mit diversen Filtermöglichkeiten liefern Ihnen die Antworten auf Ihre Fragen zum Werbemarkt.