Stärkste Wachstumstreiber unter den Warengruppen waren im Q3/2021 Lebensmittel (+34,5%), DIY & Blumen (+30,1%) und Hobby & Freizeitartikel (+23,8%). Wachstumsstärkstes Warencluster waren Artikel des täglichen Bedarfs, worunter neben Lebensmitteln auch Drogerieprodukte und Tiernahrung fallen. 

Die Umsätze mit digitalen Dienstleistungen, zu denen etwa auch Reisebuchungen gehören, stiegen im Q3 um 31,0 Prozent auf 2,23 Mrd. Euro und verlieren im Vergleich zur Jahresmitte (Q2/2020: 61,3 Prozent) wieder an Schwung. Zudem handelt es sich noch immer um Nachholeffekte, die den Einbruch aus dem Vorjahr (Q3/2020: -66,6 Prozent) nicht aufholen können. Unter dem Strich deutet das darauf hin, dass die Menschen in den Sommermonaten zwar wieder online Reisen und Konzerttickets gebucht haben, ihr Geld für Unternehmungen jedoch noch immer vorsichtiger ausgeben als vor Pandemie-Ausbruch. 

In den ersten neun Monaten des Jahres sind im E-Commerce Gesamtumsätze von rund 67,4 Mrd. Euro aufgelaufen. Der gesamte Interaktive Handel einschließlich Dienstleistungen erreichte in diesem Zeitraum 74 Mrd. Euro. Ein starkes letztes Weihnachtsquartal eingerechnet, befindet sich die Branche damit weiter auf dem Weg, in diesem Jahr erstmals die Marke von 100 Mrd. Euro zu brechen. 

Vergleichbarkeit der Daten 

Im Sinne einer besseren Vergleichbarkeit der Daten mit anderen Erhebungen hat der bevh seine Versendertypologie an der folgenden, allgemeinen Klassifikation orientiert. Als Onlinehändler werden solche E-Commerce-Unternehmen erfasst, die neben den digitalen Verkaufskanälen weiterhin mit klassischem Katalogversandhandel aktiv waren. Diese wurden bisher unter Multichannel-Handel erfasst, da der Katalog lange Zeit ein unabhängig gesteuertes Geschäftsmodell darstellte. Die Kategorie Onlinehandel umfasst neben Internet-Pureplayern auch solche ursprünglich reinen E-Commerce-Anbieter, die inzwischen zwar Filialen unterhalten, jedoch den überwiegenden Teil ihres Geschäfts im E-Commerce erzielen. Ebenso sind hier die Umsätze der Shopping-Clubs und Apothekenversender einbezogen.

Als Onlinemarktplätze (OMP) werden solche Unternehmen erfasst, die mehr als die Hälfte ihres Außenumsatzes (Bruttowarenvolumen, GMV) mit den Angeboten dritter Händler auf ihrer Plattform erzielen. Multichannel-Händler (MCV) sind Unternehmen, die ihre Heimat im Stationärhandel haben. Dazu zählen auch vertikalisierte Anbieter mit Filialgeschäft, sofern sie ihre Produkte nicht per Großhandel auch dem Einzelhandel zur Verfügung stellen. Hersteller mit Direktvertrieb (HEV) sind Unternehmen, die entweder ausschließlich im Direkt-Vertrieb arbeiten (klassisch "Vertreter-Versandhandel") oder als Markenhersteller an den Einzelhandel liefern, aber auch Umsätze auf eigener Fläche und im eigenen Onlinehandel erzielen. (dpa/st)


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Autor: W&V Redaktion

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