
Expansion:
Einstiges Vorzeige-Start-up Delivery Hero wächst weiter
Delivery Hero ist ein eindeutiger Krisengewinner, denn das Geschäft mit Essenslieferungen boomt weltweit. Jetzt kaufen die Berliner erneut zu. Damit wird der Dax-Konzern noch wertvoller.

Foto: Hannah Sibayan / Unsplash
Delivery Hero ist eines der deutschen Vorzeige-Digitalunternehmen. Die 2011 gegründete Essenslieferplattform erreichte bereits vier Jahre später eine Bewertung von 3,1 Milliarden Dollar. 2017 ging das Berliner Start-up an die Börse und stieg im Sommer 2020 in den Dax auf – obwohl es noch keinen Gewinn erwirtschaftete. Heute bringt es in mehr als 40 Ländern Hungrige und Restaurants zusammen. Vor allem in der Coronapandemie boomt das Geschäft.
Davon wollen die Berliner nun auch in Südkorea mehr profitieren. Sie übernehmen den dortigen Konkurrenten Woowa. Dafür müssen sie aber die ebenfalls südkoreanische Tochter Yogiyo verkaufen – so will es die südkoreanische Kartellbehörde KFTC. Sie begründete ihre Entscheidung damit, dass Yogiyo und Woowa zusammen auf einen Marktanteil von 99,2 Prozent kommen würden. Delivery-Hero-Gründer Niklas Östberg stimmt dem Verkauf zu. Der Abschluss des Deals ist für das erste Quartal 2021 geplant.
Auch wenn Delivery Hero in Berlin sitzt, hat das Unternehmen kein aktives Geschäft mehr in Deutschland. Ende 2018 verkaufte es seine hiesigen Plattformen Lieferheld, Pizza.de und foodora für knapp eine Milliarde Euro an den niederländischen Rivalen Takeaway.com.
Bei den Anlegern kommt die Nachricht zur Übernahme von Woowa gut an: Erstmals in ihrer Geschichte wurden die Aktien zu Kursen über der Marke von 130 Euro gehandelt. Ohnehin sind die Papiere schon seit Monaten ein Favorit der Anleger. Im bisherigen Jahresverlauf haben die Delivery-Papiere nun rund 80 Prozent hinzugewonnen, was den ersten Platz im Dax bedeutet. An der Börse ist Delivery Hero damit nun rund 25 Milliarden Euro wert.