Zwiebel sprach von einem riesigen Erfolg der Ermittler. Wie groß die Plattform gewesen sei, lasse sich alleine an den Umsätzen ablesen: Im Jahr 2020 seien mindestens 1,23 Milliarden Euro erzielt worden – dies habe "Hydra Market" zum umsatzstärksten illegalen Marktplatz der Welt gemacht. Es sei auch ein Dienst zur Verschleierung digitaler Transaktionen namens "Bitcoin Bank Mixer" angeboten worden und habe Ermittlungen der Strafverfolgungsbehörden "immens erschwert".

Nach den Betreibern und Administratoren wird weiter international gefahndet. Es sei bislang noch keine Identität einzelner handelnder Personen bekannt. "Von daher sind die Ermittlungen auch noch lange nicht abgeschlossen", sagte Zwiebel.  

Server-Standorte nicht bekannt gegeben

Wo in Deutschland die Server beschlagnahmt wurden, wollten die Ermittler unter Verweis auf das noch laufende Verfahren nicht mitteilen. Darauf, dass weitere im Ausland stünden, gebe es aktuell keine Hinweise. Auf der Webseite des Marktplatzes wurde am Dienstag ein Sicherstellungsbanner veröffentlicht. Darauf heißt es in mehreren Sprachen: "Die Plattform und der kriminelle Inhalt wurden beschlagnahmt."

Der Milliarden-Umsatz alleine der einen Plattform zeige das Ausmaß des Kriminalitätsphänomens, sagte Zwiebel. "Das ist ein Phänomen, das nach wie vor sehr, sehr groß ist und uns auch in Zukunft beschäftigen wird." Um Online-Kriminellen auf die Spur zu kommen, gebe es ein permanentes Monitoring im Darknet und anderen Plattform wie etwa
Telegram. 

Die Zentralstelle ZIT kann immer wieder Schläge gegen Online-Kriminelle bekannt geben. Erst vergangenen Freitag hatte die ZIT die Anklage mehrerer Männer mitgeteilt, die eine Darknet-Plattform für Kinderpornografie mit mehr als 400 000 Mitgliedern betrieben haben sollen. (Isabell Scheuplein)