
Einlassregelungen:
Europapark bekommt Zorn der Impfgegner ab
Mit unterschiedlichen Bändchen für Geimpfte und Genesene einerseits und Ungeimpfte andererseits wollte der Europapark Rust die Einhaltung der Coronaregeln vereinfachen. Doch Proteste torpedierten die Maßnahme.

Foto: Europa Park
Seit einer Woche gelten in Baden-Württemberg neue Corona-Bestimmungen, die recht kurzfristig bekannt gegeben wurden. Auch der Europapark Rust, ein Besuchermagnet besonders in Ferienzeiten, bemüht sich darum, sie einzuhalten und sie den Gästen zu vermitteln, etwa in einem ausführlichen Facebook-Post.
Wer mehrere Tage dort weilt, also in einem der Hotels auf dem Gelände untergebracht ist, muss als Ungeimpfter für jeden Tag ein neues Testergebnis vorlegen. Diese Anforderung entfällt für Geimpfte und Genesene. Hotelgäste bekommen schon seit längerem ein Kontrollarmband, wenn sie einchecken. Auch in anderen Bereichen gibt es mehr Regulierungen als vorher und es sind grundsätzlich weniger Besucher:innen zugelassen.
Um es den Mitarbeiter:innen leichter zu machen zu erkennen, wer keinen täglichen Test braucht und wer schon, war man auf die Idee gekommen, an Geimpfte und Genesene weiße Bändchen auszugeben, an Ungeimpfte farbige. Was sich praktikabel anhört, sorgte allerdings für eine Riesenprotestwelle.
Schnell war von Impf-Apartheid und sogar von Vergleichen mit dem Arierausweis und dem Judenstern die Rede. Außerdem wurde fehlender Datenschutz bemängelt, wenn dann für jedermann der eigene Impfstatus ersichtlich ist. Was insofern ein etwas kurioses Argument ist, wenn sich die Impfgegner in sozialen Medien selbst als solche zu erkennen geben. Die Leitung reagierte auf die massive Gegenwehr und gibt nun an alle Bänder aus, die jeden Tag eine andere Farbe haben.
Es sei zu keiner Zeit das Anliegen gewesen, eine bestimmte Gruppe zu stigmatisieren, teilte die Sprecherin gegenüber den Medien mit. "Es ging lediglich darum, eine möglichst praktische und überschaubare Lösung zu finden", fügte sie hinzu.
Zuvor Proteste wegen Überfüllung
Wie unterschiedlich die Empfindlichkeiten sind, erlebte die Freizeitattraktion bereits in der Vorwoche. Damals beschwerten sich mehrere hundert per Mail, weil zu wenig auf Abstand und Maske geachtet werde.
In den Kommentaren und sozialen Medien wird jedoch nicht nur Unmut geäußert, sondern auch großes Lob für die Mitarbeiter:innen, die den recht kurzfristig sich ändernden Corona-Regeln der Landesregierung in Baden-Württemberg gerecht werden müssen.