
Plakate und Social Media:
European Sperm Bank wirbt um Samenspender
Mit einer Rekrutierungskampagne sucht die European Sperm Bank neue Samenspender, damit zum Beispiel lesbischen Paaren ihr Kinderwunsch erfüllt werden kann. Aber die Kampagne hat noch ein weiteres Ziel.

Foto: ESB
Blut zu spenden ist in unserer Gesellschaft üblich, doch Sperma zu spenden, gehört eher zu den Ausnahmen. Dabei suchen viele Frauen und Paare dringend nach Spendern, damit ihr Kinderwunsch endlich erfüllt werden kann. Um hier zu helfen und zudem ein ausgeprägtes Tabu zu brechen und das Thema Samenspende in die Öffentlichkeit zu rücken, hat die European Sperm Bank aus Kopenhagen nun eine Kampagne auf den Weg gebracht. Diese läuft außer im Web auch in Form einer Plakatkampagne.
Die von der Kopenhagener Digitalagentur Merkel entwickelte und von der Hamburger Agentur Redroses kommunikativ begleitete Kampagne stellt das Thema Spende in den Vordergrund und die Tatsache, dass Samenspenden die gleiche Aufmerksamkeit verdienen wie etwa die von Blut oder Organen.
Dass Samenspenden das Leben von Paaren entscheidend verändern, ist offensichtlich. Denn anders als durch eine Samenspende gelangen weder lesbische Paare noch Singlefrauen noch heterosexuelle Paare, die sonst keine Kinder bekommen können, an ihr Wunschkind. So heißt es in den Spots beispielsweise: "Ich hätte nicht Mama werden können, wenn ich nicht die Möglichkeit gehabt hätte, eine Samenspende zu bekommen. Die Samenspende hilft, Leben zu schenken."
Annemette Arndal Lauritzen, CEO der European Sperm Bank, hält es für problematisch, dass Samenspenden grundsätzlich nicht die Beachtung bekommen, die sie eigentlich verdienen. Zudem sind sie weitestgehend ein Tabuthema. Lauritzen: "Es geht (bei der Kampagne) zwar zum einen darum, Männer als Samenspender zu rekrutieren, gleichzeitig möchten wir aber auch Tabus brechen und ganz offen über das Thema Samenspende sprechen. Wir wollen aufklären und zeigen, was es heißt, ein Samenspender zu sein. Viele Blutspender sind stolz ihr Blut zu spenden, doch über das Spenden von Spermien spricht niemand. Warum nicht?"